Industrie kämpft sich nach oben

Die Vorarlberger Industrie kämpft sich nach oben. So fasst die Wirtschaftskammer die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen. 40 Unternehmen mit insgesamt mehr als 18.000 Beschäftigten wurden befragt. Der Erfolg steht im Gegensatz zu den Prognosen.

57 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage mit gut, für nur ein Prozent ist sie derzeit schlecht, und das, obwohl vor einem halben Jahr Industrievertreter mit beträchtlicher Sorge in die Zukunft geblickt hatten. Von unüberhörbaren Alarmsignalen war damals die Rede. Dieser Pessimismus hat sich - zumindest bisher - als unbegründet herausgestellt.

Was die Zukunft anbelangt, gibt sich die Industrie erneut zurückhaltend. Nur zehn Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine günstigere Geschäftslage in sechs Monaten. Vielfach berichten die Verantwortlichen von beträchtlichem Preisdruck - jedes dritte Unternehmen rechnet damit, dass es die Verkaufspreise senken muss. Günstig sei die Entwicklung dagegen beim Mitarbeiterstand. 37 Prozent wollten in den kommenden drei Monaten Mitarbeiter einstellen. Gefördert werden die Geschäfte durch die niedrigen Zinsen, den gesunkenen Wert des Euro und den niedrigen Ölpreis.

Michael Amann, Spartengeschäftsführer der Vorarlberger Industrie, schließt aus dieser Lage: Es gelte, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Abzulehnen seien Vorschläge wie mehr Urlaub für die Arbeitnehmer oder ein Bonus-Malus-System zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer.