Bevölkerung will Renaturierung des Rheins

Das länderübergreifende Hochwasserschutzprojekt am Rhein - genannt Rhesi - wartet seit zehn Jahren auf eine Umsetzung. Nun hat eine Umfrage unter 400 Bürgern in den angrenzenden Gemeinden ergeben, dass über 60 Prozent eine Renaturierung wünschen.

Rhesi ist ein länderübergreifendes Projekt zum Hochwasserschutz des Rheins. Experten sind sich sicher: Der Hochwasserschutz am Rhein ist nicht mehr gewährleistet. Rhesi sieht vor, den Rhein auf einer Strecke von der Illmündung bis knapp zum Bodensee zu renaturieren, das heißt der Fluss soll verbreitert, verlangsamt und natürlicher gestaltet werden.

Rhein

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Der Rhein.

„Bevölkerung wiegt sich in falscher Sicherheit“

Die Bevölkerung wiege sich in falscher Sicherheit, sagt Lukas Indermaur, der Verantwortlich für das Projekt „Lebendiger Alpenrhein“. Durch den Klimawandel könnte es zu größeren und häufigeren Hochwasser-Ereignissen kommen, so Indermaur. Dadurch könnten Milliardenschäden in Vorarlberg und der Schweiz entstehen.

Erstes Konzept bereits vor zehn Jahren

Rhesi könnte der Hochwasserschutz auf lange Sicht gewähren. Das erst Konzept zu Rhesi wurde aber bereits vor zehn Jahren vorgestellt - mit wenig Erfolg. Widerstand gibt es aufgrund von Nutzungskonflikten mit Landwirtschaft und Grundwasserversorgung, sagt Bianca Burtscher, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Vorarlberg. Sie glaubt, dass das Projekt eine Jahrhundertchance wäre, mit dem Nebeneffekt, dass sich das Rheinvorland in ein Naherholungsgebiet verwandelt.

600 Million-Euro-Projekt

Rhesi ist ein Großprojekt mit einer Bauzeit von mehr als 20 Jahren und Kosten von rund 600 Millionen Euro. Ob dieses Projekt in Angriff genommen wird - hier sind die Politiker in den Gemeinden und dem Land gefragt - und das auf beiden Seiten des Rheins.

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