Langzeitstudie zum Kunstschnee

Die Produktion von Kunstschnee steht nach wie vor im Kreuzfeuer der Kritik. Natur- und Landschaftsschützer sprechen bei Kunstschnee von einem Stromfresser und Schäden für die Vegetation. Eine wissenschaftliche Langzeitstudie scheint die Argumente zum Teil zu widerlegen.

Kritiker weisen auf den hohen Energieverbrauch bei künstlicher Beschneiung hin. Zu viel Energie werde für einen ohnehin schon umweltbelastenden Sport verschwendet, heißt es. Das Ergebnis sei, dass Kunstschneepisten im Frühjahr viel später abschmelzen und deshalb die alpine Flora Schaden erleide.

Wissenschaftler verweisen auf Höhenlage

Ulrike Pröbstl von der Universität für Bodenkultur in Wien erläutert, dass die Höhenlage diesbezüglich die entscheidende Rolle spiele. Die Expertin für Landschaftsnutzung erstellte eine Langzeitstudie. In niedrigen Lagen hole die Vegetation alles wieder auf. In Höhen über 2.000 Meter könne es bei manchen Pflanzen durch mangelhafte Samenausreifung zu Nachteilen für die Vegetation kommen, so Pröbstl.

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Stromverbrauch durch neue Technik reduziert

Die Liftgesellschaft „Silvretta Montafon“ bediente sich im vergangenen Jahr eines neuen Systems, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Im Skigebiet Hochjoch wurde ein Beschneiungssystem mit neu entwickelten Schneelanzen eingerichtet. Die Steuerung erfolgt zentral. Die Lanzen werden mit Druckluft versorgt. Das Steuerungsprogramm lieferte exakte Daten über Wetter, Wassermengen und Stromverbrauch.

Das Resultat ist aus Sicht der Betreiber erfreulich. Die Schneelanzen der jüngsten Generation verbrauchten demnach weniger Strom als konvenionelle Schneekanonen. Martin Oberhammer von der Liftgesellschaft spricht von Einsparungen von mindestens 50 Prozent. Je höher die „Schneemaschinen“ stünden, desto weniger Stromverbrauch für dieselbe Menge Schnee, heißt es.

Jahresbedarf von 30 Haushalten „im Schnee“

Für die Beschneiung der Talabfahrt nach Schruns wurden in der zu Ende gehenden Saison 125.000 Kilowattstunden Strom für Pumpen und Schneemaschinen eingesetzt. Das entspreche dem Jahresverbrauch von rund 30 Haushalten. Die Betreiber von Skibegieten rechtfertigen den Stromverbrauch mit dem touristischen Mehrwert, der dadurch geschaffen werde.

Das bedeute: Weiße Pisten bereits am Beginn der Saison und Talabfahrten bis zu Saisonende im April. Wegen der fortschreitenden Klimaerwärmung gehörten effiziente Beschneiungsanlagen mittlerweile ebenso zum Mindeststandard für ein Skigebiet wie komfortable Skilifte, heißt es.