Vier Frauen haben die Direktwahl gewonnen

Vier von 18 Direktwahlkandidatinnen wurden gestern ins Bürgermeisteramt gewählt. Dabei handelt es sich um eine kleine Trendwende: Noch bei den Gemeindewahlen 2010 hatte keine Frau den Sieg davontragen können.

Die prominenteste Bürgermeisterin im Land ist sicher Andrea Kaufmann (ÖVP), Amtsinhaberin in Dornbirn. Sie erzielte mit 51 Prozent das schlechteste Ergebnis der vier Kandidatinnen, die gestern ins Amt gewählt wurden - mehr dazu in ÖVP verliert die Absolute in Dornbirn. Das beste Ergebnis erzielte Angelika Schwarzmann (ÖVP) in Alberschwende. Sie erhielt 81 Prozent in der Direktwahl gegen Jürgen Bereuter (FPÖ) - und das, obwohl sie erst im Lauf der letzten Periode ins Amt nachrückte.

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Ein Beitrag von Bruno Schratzer, Reinhard Mohr und Gernot Kutzer.

Am zweitbesten abgeschnitten hat die Bildsteiner Bürgermeisterin Judith Schilling-Grabher (Bildsteiner Liste), die gestern in der Direktwahl 70 Prozent erzielte. Allerdings hatte sie im Vergleich zu Schwarzmann einen entscheidenden Vorteil, gab es in Bildstein doch keinen Kontrahenten. Sie kommt aus einem politischen Elternhaus, wurde vor fünf Jahren vom Vorgänger in die Gemeindepolitik geholt und stellte sich gleich der Direktwahl: „Es war eine wohlüberlegte Entscheidung“, so Schilling-Grabher.

„Tolle Rückmeldung“

Während laufender Gemeindewahlperiode ins Amt nachgerückt ist auch die vierte im Bunde, Gabriele Mähr (ÖVP). Als Vizebürgermeisterin folgte sie in Schlins Harald Sonderegger (ÖVP) nach, den es in die Landespolitik zog. Viel zu wenig Frauen trauten sich, ein politisches Amt neben der Familie anzunehmen, bedauert Mähr, dabei lohne es sich „auf jeden Fall“. Die 61 Prozent, die sie am Sonntag in der Direktwahl erzielt hat, wertete sie als „ganz tolle Rückmeldung“.

Die amtierenden Bürgermeisterinnen Anette Sohler in Lingenau und Theresia Handler in Egg haben sich nicht der Direktwahl gestellt. Sie werden von der Gemeindevertretung gewählt. In Lingenau kandidierte nur eine Bürgerliste, in Egg waren es zwei, die Egger und Großdorfer Liste erzielte aber gleich 92 Prozent.