Schlechter Saisonauftakt für Skiregionen

Die Vorarlberger Tourismusbetriebe verzeichneten im Dezember 2014 ein sattes Gästeankunfts- und Nächtigungsminus im Vergleich zur vorangegangenen Wintersaison. Verantwortlich dafür ist der Schneemangel vor allem in der Vorsaison.

Im Dezember 2014 haben rund 173.300 Besucher insgesamt 699.100 Nächtigungen in Vorarlberg gebucht. Das ist ein Rückgang um 12,3 Prozent bei den Ankünften und um 11,3 Prozent bei den Nächtigungen. Besonderes hart hat es im Dezember die klassischen Skiurlaubsregionen getroffen.

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Beitrag von Jürgen Sebö, Götz Wagner und Alexander Rauch. Sie sehen Kerstin Biedermann-Smith und Manuel Bitschnau.

Schneemangel: Skiregionen hart getroffen

Der Bezirk Bludenz verzeichnet bei den Ankünften ein Minus von 18,8 Prozent (81.326) und bei den Nächtigungen ein Minus von 14,4 (381.584) Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Kerstin Biedermann, Geschäftsführerin der Alpenregion Bludenz, trugen mehrere Faktoren zu diesem Ergebnis bei: So habe sich etwa der Umbau eines großen Betriebes in Brand negativ auf die Nächtigungszahlen ausgewirkt. Zudem seien durch den wenigen Schnee die Spontan- und Kurz-Skiurlauber im Dezember fast zur Gänze ausgefallen.

Auch im Bezirk Bregenz mussten vor allem die Skigebiete im Dezember ein kräftiges Minus einstecken. Damüls verbuchte mit knapp 5.000 Gästeankünften ein Minus von 31, Prozent, ebenfalls Warth (38,8 Prozent) und Schröcken (-34,6 Prozent).

Städtetourismus und Alternativprogramme gefragt

Vergleichsweise gut gelaufen ist der Dezember im Kleinwalsertal, sagt Anne Riedler, Vorstand des Kleinwalsertaltourismus. Mittelberg zählte rund 22.000 Gästeankünfte, das entspricht einem Minus von etwa 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einerseits sei die Weihnachtszeit bereits im Vorfeld gut gebucht gewesen, so Riedler - andererseits habe man mit Alternativprogrammen die Gäste trotz Schneemangels überzeugen können, dennoch anzureisen.

Auch der Städtetourismus hat vom fehlenden Schnee profitiert. Die Stadt Bregenz verzeichnete im Dezember 2014 22,1 Prozent (10.353) mehr Gästeankünfte als im Jahr davor. Ebenso ein Plus verbucht die Stadt Dornbirn. Hier sind mit knapp 9.500 Gästen um mehr als 9 Prozent mehr Urlauber angekommen als im Dezember 2013.

Aufenthaltsdauer nimmt tendentiell zu

Generell hat sich gezeigt, dass Gäste, die angereist sind, auch länger geblieben sind als im Vergleich zum Vorjahr. Das zeige, dass sie mit den Wintersportmöglichkeiten oder den Alternativprogrammen zufrieden waren, heisst es in den Tourismusgebieten.

Die Entwicklung im Jänner verspricht ebenfalls keine Trendwende: aufgrund des Wärmeeinbruchs konnte die Zielgruppe der Skifahrer nur unzureichend angesprochen werden. Durch den Nächtigungsrückgang im November und Dezember 2014 liegen alle Regionen zwischenzeitlich im Minus, mit Ausnahme der Destination Bodensee-Vorarlberg. Diese hält im laufenden Winter immer noch bei einem Plus von 4,5 Prozent.

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