Stadttunnel „genehmigungsfähig“

Verkehrslandesrat Karl-Heinz Rüdisser (ÖVP) hält das Tunnelprojekt für "genehmigungsfähig. Einen Tag vor der mündlichen Verhandlung unterstrichen das Land, Feldkirch und Frastanz in einer Pressekonferenz die zu erwartende Entlastung. Es wird mit durchschnittlich 25 Prozent weniger Autoverkehr gerechnet.

Das geplante Tunnelsystem soll sich vier Kilometer unter Feldkirch erstrecken. Nach Berechnungen des Landes sind 230 Mio. Euro erforderlich. Vor rund einem Jahr reichte die Straßenbauabteilung des Landes tausende Seiten an Unterlagen bei der Genehmigungsbehörde ein. Mit der mündlichen Verhandlung am Dienstag ist ein Bescheid in unmittelbare Reichweite gerückt.

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Video: Beitrag von Jürgen Sebö, Holger Weitze und Klaus Feurstein. Sie sehen Wilfried Berchtold und Karlheinz Rüdisser.

Verkehrslandesrat Rüdisser betonte am Montag, das Projekt sei genehmigungsfähig. Es sei mit einer deutlichen Verkehrsentlastung im Oberland zu rechnen, es gehe vor allem um Ziel- und Quellverkehr. Ein Bescheid wäre im ersten Quartal 2015 möglich. Das Projekt werde als Ganzes in der mündlichen Verhandlung vorgelegt. Es gäbe keine Zugeständnisse an „Die Grünen“. Also werde sowohl Teil Eins als auch Teil Zwei am Dienstag verhandelt.

Konsensorientiertes Planungsverfahren

Bürgermeister Wilfried Berchtold (ÖVP) rechnete vor, dass im Durchschnitt 25 Prozent Autoverkehr und 60 Prozent LKW-Verkehr vom Tunnel geschluckt würden. Bei der Bärenkreuzung handle es sich immerhin um die drittgrößte Verkehrsbelastung in Österreich, behauptet Berchthold. Auch die Standortgemeinde Frastanz erwartet sich positive Effekte.

Erstmals wird nun ein sogenanntes konsensorientiertes Genehmigungsverfahren abgeschlossen. Die Erfahrungen mit der S18-Planung sollten sich nicht wiederholen. Nachdem die Landesregierung mit dem über Jahrzehnte betriebenen Straßenprojekt S18 gescheitert war, zog der damalige ÖVP-Landesrat Manfred Rein die Notbremse. Es drohten nämlich beim Letzetunnel, einer Umfahrung von Feldkirch , über die Felsenau direkt zur Liechtensteiner Grenze, ähnliche Probleme wie im Unteren Rheintal.

Kosten rufen Kritiker auf den Plan

Für Feldkirch wurden mehr als 20 Varianten für eine Entlastung von Anrainern und Umwelt geprüft. Zum Schluss wurde aus dem ehemaligen Letztetunnel-Projekt mit Kosten von etwa 56 Mio. Euro, ein 230 Mio. Euro-Projekt, das nun „Tunnelspinne“ heißt. Vertreter von Bürgerinitiativen, die in den Planungsprozess eingebunden waren, kritisierten, dass das Land die Entlastungswirkung schön gerechnet habe.

Das Neue war der Planungsprozess an sich: Über wesentliche Schritte wurden die Bürger jeweils informiert. Neu ist auch, dass sich am Dienstag, in der mündlichen Verhandlung, jedermann über Details und Gutachten zum Stadttunnel ein Bild machen kann.

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