Stahl- und Anlagenbauer Bitschnau droht Pleite

Der Stahl- und Anlagenbauer Bitschnau in Nenzing steht vor der Insolvenz. Wie die Wirtschaftspresseagentur.com berichtet, betrifft der Konkurs allerdings lediglich die Bitschnau GmbH und nicht die anderen drei zur Bitschnau Group gehörenden Unternehmen.

Hansjörg Draxl, Geschäftsführer der Bitschnau GmbH, bestätigte auf Anfrage der Wirtschaftspresseagentur.com (wpa) dass das Unternehmen in den kommenden Tagen am Landesgericht Feldkirch einen Eigenantrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit oder ohne Eigenverwaltung einbringen werde. Man strebe ein Sanierungsverfahren an, weil das Unternehmen am Standort Nenzing auf alle Fälle fortgeführt werden soll. Von der bevorstehenden Verfahrenseröffnung seien 67 Mitarbeiter betroffen. Die Höhe der Passiva beziffert Draxl mit rund vier Millionen Euro.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Videobeitrag von Franz-Michel Hinteregger

Mehrforderungen für ÖBB-Rheinbrücke als Auslöser

Der Geschäftsführer der Bitschnau GmbH begründet die nunmehrige wirtschaftliche Situation damit, dass mehrere Altprojekte negative Betriebsergebnisse erzielt hätten. Konkret nennt Draxl hierbei die ÖBB-Rheinbrücke bei Lustenau, die im Vorjahr fertiggestellt wurde. Es sei dem Unternehmen in den Vergleichsgesprächen nicht gelungen, eine Lösung für Mehrkosten in Höhe von mehr als einer Million Euro zu finden. „Wir hätten diese Mehrforderungen nur einklagen können, auf dem Vergleichswege war das nicht zu schaffen“, so Draxl.

Im Zuge der Verhandlungen hätten dann auch die vier finanzierenden Gläubigerbanken von Bitschnau ihre Position geändert. Dadurch sei auch eine Zwischenfinanzierung über einen Kredit nicht mehr möglich gewesen. Als weitere betriebswirtschaftlich negative Projekte nannte Draxl eine Fußgängerüberführung der Deutschen Bahn in Hof. Dazu komme ein Heliport-Offshore-Projekt in der Nordsee namens „SylWin alpha“.

Umsatz von 14,5 Mio. Euro im Vorjahr

Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von rund 14,5 Millionen Euro und gehört seit Herbst 2009 mehrheitlich dem Unternehmer Lothar Bitschnau. Der Stahl- und Anlagenbauer wurde 1993 von dessen jüngerem Bruder Harald Bitschnau als Ein-Mann-Unternehmen in Bartholomäberg gegründet. Harald Bitschnau ist schon längere Zeit bei der Bitschnau GmbH als Geschäftsführer und Gesellschafter ausgeschieden.