Flüchtlingsprojekt Schruns preisgekrönt

Die Initiative „Wir brauchen diese Kinder“ in Schruns hat die Abschiebung von 13 gut integrierten Flüchtlingsfamilien verhindert. Dafür wurde Schruns am Freitag als Bundessieger des Wettbewerbs „Orte des Respekts“ ausgezeichnet.

Über Jahre hinweg begleitete die Bevöklerung von Schruns die Asylbewerber bei Behördengängen, halfen beim Erlernen der Sprache und Finden von Wohnungen und Jobs. Im Rahmen der Kampagne wurden Orte gesucht, an denen Menschen nachhaltige Projekte, die über die Crowfunding-Plattform www.respekt.net finanziert werden, für ein besseres Zusammenleben in Österreich realisieren. Die Sieger nahmen Preisgelder von insgesamt 12.000 Euro entgegen.

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Im Video zu sehen: Franz Rüdisser (Ehemaliger Schuldirektor, Schruns), Helene Rüdisser (Psychotherapeutin), Valentina Sabanaj Mepine Tamoian, Martin Winkler (respekt.net); Beitrag von Peter Teubenbacher

Initiative setzt sich für Kinder ein

„Kinder leiden besonders darunter, wenn fundamentale Lebensbedürfnisse - und dazu zählt ein Platz, wo man bleiben kann - ins Wanken geraten. Drohende Abschiebung ist für sie rational nicht erklärbar“, betonten Helene und Franz Rüdisser, Initiatoren der Plattform „Wir brauchen diese Kinder“ in Schruns. Da die Geburtenrate in Vorarlberg in den vergangenen zehn Jahren „bestenfalls stagniert“, sei eine Abschiebung nicht „nur menschlich, sondern auch sachlich völlig irrational“, erklärten sie den Namen ihrer Initiative.

„Menschenrechtsschule“

Jedes zweite der eingereichten Projekte hat sich für die Unterstützung benachteiligter Bevölkerungsgruppen stark gemacht, berichtete die Plattform. Der Gewinner aus Salzburg, „Teach for Austria“, etwa rekrutiert in seinem Bildungsprojekt Hochschulabsolvent, die als vollwertige Lehrkräfte Schüler mit schlechten Startbedingungen motivieren. Als Landessieger aus der Steiermark setzt sich der Verein „ETC Graz“ für die Stärkung der Zivilgesellschaft ein: Die Mitarbeiter von „Unsere Menschenrechtsschule“ organisieren Workshops, in denen sich Kinder mit Menschen- und Kinderrechten beschäftigen und anschließend versuchen, diese gemeinsam mit Lehrkräften und Eltern im täglichen Schulleben umzusetzen.