Grüne sehen Landtagswahl als Weichenstellung

Kräftig die Trommel für eine grüne Westachse haben die Vorarlberger Grünen Freitagnachmittag bei ihrem offiziellen Wahlkampfauftakt in Bregenz gerührt. Der Urnengang im September sei „keine normale Wahl“, sondern eine Weichenstellung, wer das Land künftig regieren werde.

Die Absolute der ÖVP sei definitiv Geschichte, zeigten sich die Grünen Kandidaten überzeugt.

Milde Temperaturen und sogar vereinzelte Sonnenstrahlen bescherten den grünen Kandidaten, die seit Montag mit dem Fahrrad durch Vorarlberg tourten, zumindest einen trockenes Finale in der Bregenzer Innenstadt, nachdem die 29 Stationen der vergangenen Tage doch häufig im Regen bewältigt werden mussten. Dementsprechend gut war auch der Zulauf von Sympathisanten beim volksfestähnlichen Wahlkampfauftakt mit Live-Musik, grünen Getränken,
grüner Zuckerwatte und Bio-Snacks.

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Im Video zu sehen: Johannes Rauch (Grünen-Klubobmann); Beitrag von Georg Fabjan, Alexander Roschanek, Sabrina Winter

Den Ernst der Sache machte Spitzenkandidat Johannes Rauch aber auf jeden Fall klar: Am 21. September gehe es um Schwarz-Blau oder Schwarz-Grün. „Nur wenn Grün deutlich gestärkt wird, werden wir das nötige Gewicht haben, um die ÖVP zu bewegen, einen neuen Weg einzuschlagen“, verlieh der Landessprecher seinem Wunsch auf eine Regierungsbeteiligung Ausdruck.

Als ehrgeiziges Ziel formulierten die Grünen neuerlich, 30.000 Stimmern erreichen zu wollen - bei der Landtagswahl vor fünf Jahren waren es keine 19.000.

Kritik an ÖVP-Westachse

Kritik übte Rauch an der von der ÖVP initiierten Westachse. Diese habe sich „in Wahrheit als Schützenverein herausgestellt, die den Bundesobmann abgeschossen hat“. In Sachfragen wie Steuerreform oder Bildung sei sie aber kläglich gescheitert. Die wahre Westachse sei grün, so der Grünpolitiker. Von Wien bis nach Vorarlberg würden alle Grünparteien dieselbe Haltung zu Themen wie Fracking oder Freihandelsabkommen einnehmen, währen andere Parteien in Wien das eine und in Brüssel wieder etwas Anderes vertreten würden.

„Haben neben Zwergen auch Großartiges zu bieten“

In Anspielung an den Zwergendiebstahl der SPÖ begrüßte Rauch die Vertreter der ausländischen Medien, „die ja nun auch über den Vorarlberger Wahlkampf berichten“, was von den Anwesenden postwendend mit Applaus und Gelächter quittiert wurde. Selbst von einem übergelaufenen Zwerg mit grüner Zipfelmütze war unter den Gästen die Rede. Der Washington Post, BBC und den anderen internationalen Medien, die in den vergangenen Tagen über die gestohlenen Gnome der SPÖ berichtet hatten, richtete Rauch scherzend aus , „wir haben neben Zwergen auch Großartiges zu bieten.“

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