Forscher orten Unterwasserquellen

Der Bodensee soll bis Sommer 2015 neu vermessen und kartiert werden. Die ersten Forschungsergebnisse des Projekts „Tiefenschärfe“ liegen vor. Für Überraschungen sorgen neu entdeckte Löcher und Unterwasserquellen im Bodensee.

Es sind unerwartete Ergebnisse, die die Wissenschaftler des „EU-Projektes Tiefenschärfe“ bereits ans Tageslicht gebracht haben. Projektkoordinator Martin Wessels berichtet nach der Hälfte der Laufzeit der Forschungsarbeiten, die im Sommer 2013 begannen, von Unterwasserquellen und großen Löchern.

Löcher aus der letzten Eiszeit

Es gebe Hinweise darauf, dass vor den steilen Ufern im Überlinger See Wasser austrete, so Wessels. Die Strukturen hätten dabei bis zu 100 Meter Durchmesser, sagte der Geologe, der die Vermessung beim Institut für Seenforschung in Langenargen koordiniert. Auch vor Kreuzlingen sind große Löcher erkennbar, die möglicherweise vom Rückzug des Gletschers in der letzten Eiszeit stammen.

Riesiges Schiffswrack entdeckt

Zudem stießen die Forscher auf ein 60 Meter langes Schiffswrack. Bilder einer Unterwasserkamera beweisen, dass es sich um den 1933 nach der Ausmusterung versenkten Raddampfer „Helvetia“ handelt.

Bis zu 20 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten seit 2013 an dem Vermessungsprojekt. Unter anderem tastete das Forschungsschiff Kormoran mit Hilfe eines hochmodernen Fächerecholots 5.500 Kilometer am Seegrund ab. Zuletzt war ein Laserscanner aus der Luft im Einsatz.

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