Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen

Inklusive der Schulungsteilnehmer waren Ende Mai über 12.432 Personen in Vorarlberg arbeitslos gemeldet. Damit ist die Quote in Vorarlberg um 6,6 Prozentpunkte auf sechs Prozent gestiegen, im Bundesschnitt liegt sie bei 7,7 Prozent.

Im Vergleich zum April sank die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen im Mai um 5,5 Prozent. Vergleicht man die Zahlen jedoch mit dem Mai 2013, wird der offensichtliche Anstieg der Arbeitslosen ersichtlich: Denn im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen heuer im Mai um 600 Personen. Das ist der höchste Stand seit drei Jahren.

Hauptgrund dafür ist laut Bernhard Bereuter, stellvertretender AMS-Landesgeschäftsführer, die Verschiebung der Saison im Tourismus. Aufgrund der späten Osterfeiertage etwa habe die Wintersaison heuer merklich länger gedauert - dadurch habe sich bei vielen Betrieben aber auch der Start in die Sommersaison verzögert. Verstärkt werde dieser Saisoneffekt von der Konjunktur - diese habe sich schlechter als erwartet entwickelt, so Bereuter.

Größter Anstieg bei Gaststättenberufen

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit war im Mai bei den Gaststättenberufen im Mai am größten. Zugenommen hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr auch in den Büro-, Hilfs-, Reinigungs- und Handelsberufen. Vorrangig betroffen vom Anstieg der Arbeitslosen waren die Dienstleistungsberufe. Demzufolge lag der Anstieg der Arbeitslosen bei den Frauen mit acht Prozent deutlich höher als bei den Männern (+5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Nach wie vor stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind in Vorarlberg gering qualifizierte Personen: Über 47 Prozent der im Mai als arbeitslos Vorgemerkten wiesen keinen bzw. nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss auf. Laut AMS befanden sich in dieser Personengruppe auch verstärkt Ausländer - ihr Anteil habe im Jahresvergleich überdurchschnittlich stark - nämlich um 12,7 Prozent - zugenommen. Bei den Inländern betrug der Anstieg 4,3 Prozent.

Altersgruppe 47 plus: 9,8 Prozent mehr Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit bei Personen unter 20 sank um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während bei den über 47-Jährigen ein Anstieg von 9,8 Prozent verzeichnet wurde. Bei den 20- bis unter 25-Jährigen erhöhte sich die Zahl der Vorgemerkten um 1,9 Prozent, bei den 25- bis unter 45-Jährigen um 5,9 Prozent.

Zum Monatsende nahmen im Mai insgesamt 2.738 Personen an AMS-Schulungen teil - das sind annähernd gleich viel wie im Vorjahr.

Arbeitslosenquote niedriger als im Österreichschnitt

Trotz des merklichen Arbeitslosenanstiegs schnitt Vorarlberg im Österreichvergleich am besten ab: In keinem anderen Bundesland lag die Zuwachsrate unter der Zehn-Prozent-Marke. Bundesweit nahm die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Mai 2013 um 15,5 Prozent zu - mehr dazu in Arbeitslosigkeit weiter gestiegen.

Auch die Arbeitslosenquote lag in Vorarlberg mit sechs Prozent merklich niedriger als mit 7,7 Prozent im österreichischen Schnitt.

8,9 Prozent weniger Stellen verfügbar

Jedoch, so Bereuter, müsse man sich auch vor Augen halten, dass die Vermittlung der vorgemerkten Arbeitssuchenden immer schwieriger werde, da man weniger Stellen im Bestand habe. Die Zahl der sofort verfügbaren Stellen war mit insgesamt 1.849 um 8,9 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Vor allem in den Bau- und Metallberufen gab es deutliche Rückgänge.

Gute Nachrichten gibt es hingegen für Lehrstellensuchende in Vorarlberg: Derzeit stehen 139 Lehrstellen ab sofort zur Verfügung - das ist rund ein Viertel mehr als im Mai des vergangen Jahres.

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