Einsatzkräfte: Viel Arbeit trotz wenig Schnee

Trotz wenig Schnee und milden Temperaturen im Winter hatten die Einsatzkräfte der Bergrettung, Alpinpolizei und des Lawinenwarndienstes gleich viel Arbeit als bei einem schneereichen Winter. Gerade die Lawinengefahr wird von den Wintersportlern oft unterschätzt.

Durchschnittlich war die Lawinengefahr zwar an vielen Tagen geringer als in anderen Jahren, sagt Herbert Knünz vom Lawinenwarndienst, dennoch heißt weniger Schnee nicht gleich weniger Lawinengefahr.

Temperaturunterschiede erhöhen Lawinengefahr

Gerade bei wenig Schnee entstehen große Temperaturunterschiede in der Schneedecke. Dadurch kann auch bei einer geringen Schneehöhe eine große Lawinengefahr entstehen.

Das zeigt auch das einzige tödliche Lawinenunglück in diesem Jahr: Zum Unfallzeitpunkt herrschte „nur“ Lawinenwarnstufe eins.

Gleich viele Ausrückungen wie im vergangenen Jahr

Dass schneearme Winter nicht unbedingt ungefährlicher sind als schneereiche bestätigt auch Gebhard Barbisch von der Bergrettung. So mussten die Bergretter heuer etwa gleich oft ausrücken, wie in anderen Jahren und das sowohl auf als auch abseits der Skipisten.

Die Skipisten seien durchaus härter, die Verletzungen dementsprechend schwerer. Im Skitourenbereich sammelt sich der Schnee in den Mulden, sagt Barbisch. Dort können dann leicht Lawinen losgetreten werden.

Mit rund 400 Kollisionen auf den Skipisten blieb die Zahl der Einsätze auch für die Alpinpolizei in etwa gleich hoch wie in anderen Jahren.

Aber: Heuer deutlich weniger Lawinenunfälle

Insgesamt registrierte die Alpinpolizei heuer neun Lawinenunfälle. Zum Vergleich: Im Winter 2012/13 waren es 23, sagt Günther Alster von der Alpinpolizei.

Elf Suchen nach vermissten Personen

Einen markanten Rückgang gibt es auch bei den Suchaktionen, nicht zuletzt ein Verdienst der Technik. Das sei zurückzuführen auf den guten Handyempfang. Dieser sei mittlerweile recht gut ausgebaut, so Alster. So musste die Polizei statt 23 Mal nur elf Mal nach Vermissten Personen in den Bergen suchen.

Links:

Winterdienst: Rund ein Drittel weniger Kosten (vorarlberg.ORF.at; 17.04.14)