Alkohol-Überdosis: Caritas betreut jährlich 90 Jugendliche

Die Caritas betreut jährlich rund 90 Jugendliche mit einer Alkohol-Überdosis in den Vorarlberger Krankenhäusern. Insgesamt steigt das Alter der betroffenen Jugendlichen, immer öfter muss die Caritas schwer betrunkene Mädchen betreuen.

Die Caritas zieht eine positive Bilanz über ihr Projekt, bei dem Jugendliche betreut werden, die mit einer Alkohol-Überdosis in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Das Projekt gibt es mittlerweile seit sieben Jahren, bisher wurden rund 600 Jugendliche betreut.

Gespräche schon im Krankenhaus

Die schnelle Reaktion sei eine große Stärke des Projekts, sagt Bernhard Gut von der Caritas-Suchtfachstelle Bregenz: Wir nutzen das Zeitfenster so lange die Jugendlichen noch im Krankenhaus sind. Die betrunkenen Teenager reagieren laut Gut sehr unterschiedlich auf die Betreuung. Manche schämen sich, andere haben Angst wie die Eltern reagieren. Einige erzeugen auch großen Widerstand, so Gut, und wollen nicht über das Geschehene sprechen.

Altersdurchschnitt höher als vor sieben Jahren

Meist sind es private Partys auf denen zu viel getrunken wird. Sehr positiv sei, dass Jugendliche inzwischen schneller reagieren und Betrunkene früher ins Krankenhaus bringen. Seit dem Beginn des Projekts vor sieben Jahren haben sich die Dinge positiv verändert, sagt Gut. Es werden auch immer mehr Mädchen eingeliefert und die Jugendlichen werden älter. Mittlerweile gibt es kaum mehr 13 bis 14-Jährige, der Schwerpunkt liege bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren.

Geringe Zahl an „rückfälligen“ Jugendlichen

Inzwischen stellen Mädchen rund 40 Prozent der Betroffenen, so Gut. Da die eingelieferten Jugendlichen inzwischen eher älter sind, ist nun auch der Alkohol-Wert höher: Im Schnitt haben die betreuten Jugendlichen zwischen eineinhalb und zwei Promille Alkohol im Blut. Überdurchschnittlich viele Einlieferungen gebe es gegen Schulschluss, in den Herbstferien sowie in der Faschingszeit. Der positive Effekt der Caritas-Beratungen in den Spitälern zeige sich auch durch die geringe Zahl an „rückfälligen“ Jugendlichen, sagt Gut.

Nur in ganz wenigen Fällen seien die Betroffenen noch einmal wegen einer Alkohol-Überdosis eingeliefert worden, sagt Bernhard Gut von der Caritas-Suchtfachstelle Bregenz. Sieben Jugendliche, dass seien rund ein Prozent aller bisherigen Fälle, mussten ein zweites Mal betreut werden.

Mädchen bei Beratungen weniger gesprächig

Zwar würden Jugendliche nach wie vor zu früh „harten“ Alkohol konsumieren, sagt Gut. Aber durch eine verstärkte Kontrolle bei der Alkohol-Abgabe in Geschäften, die bessere Zusammenarbeit mit Lokalen und die stärkere Bewusstseinsbildung beginnen Jugendliche laut Gut heute später mit dem Alkohol-Konsum als noch vor einigen Jahren. Allerdings müsse man sich vermehrt um Alkohol trinkende Mädchen kümmern, so Gut. Diese würden auch bei den Beratungen eher abblocken als Burschen.

Finanziert wird die Aktion von der Caritas und dem Land Vorarlberg.