Ältere Personen im Visier von Betrügern

Die Polizei warnt erneut vor dem Enkel-Neffen-Trick, mit dem Betrüger bei meist älteren Personen versuchen, Geld zu erschleichen. Aber auch „Vorschussbetrüger“ haben laut AK-Konsumentenberaterin Karin Hinteregger besonders ältere Menschen im Visier.

Wie Hinteregger am Mittwoch im „Vorarlberg heute“-Interview mit ORF-Moderatorin Christiane Schwald ausführte, gab es im vergangenen Jahr einige Fälle, bei denen Personen in Vorarlberg Opfer von Vorschussbetrügern wurden. Dabei meldeten sich angebliche Anwalts- bzw. Notariatskanzleien aus Deutschland per Telefon und informierten die Betroffenen darüber, dass sie einen tollen Gewinn – etwa ein Luxusauto – gemacht hätten. Dieser Gewinn befände sich aber in der Türkei, für die Überführung müsse man einiges bezahlen, so die Masche der Betrüger.

Ältere Dame überwies 13.000 Euro

Auf diese Weise hätten Opfer in Vorarlberg Beträge von 850 Euro und mehr per Western Union in die Türkei geschickt, dafür aber nie einen Gewinn gesehen. In einem Fall hätte eine alte Dame sogar rund 13.000 Euro überwiesen, so Hinteregger.

Häufig betroffen seien ältere Personen, die noch im Telefonbuch stehen. Hinteregger rät, solche Anrufe einfach zu ignorieren und nie Geld zu überweisen.

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AK-Konsumentenberaterin Karin Hinteregger im „Vorarlberg heute“-Interview mit Christiane Schwald

Enkel-Neffen-Trick: Heuer acht Fälle angezeigt

Bei der sogenannten Enkel-Neffen-Trick-Methode melden sich angeblich Verwandte oder Bekannte bei meist älteren Personen und geben vor, in akuter Geldnot zu sein. Die Opfer werden dabei aufgefordert, einen meist größeren Geldbetrag zu übergeben oder zu leihen.

2014 sind 8 Fälle angezeigt worden - dabei handelt es sich um Versuche und im Jahr 2013 sind 30 Fälle bekannt geworden.

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Im Video zu sehen: Horst Spitzhofer (Polizeipressesprecher), Wilfried Hopfner (Bankensprecher und Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Bregenz), Horst Spitzhofer (Polizeipressesprecher); Beitrag von Karin Stecher, Manfred Abel/ Alexander Roschanek, Christina Lachner

Wenn betagte Opfer ungewöhnlich hohe Geldbeträge von ihrem Konto abheben, werden auch Bankbeamte hellhörig, sagt Bankensprecher Wilfried Hopfner. Die Mitarbeiter seien darauf geschult, bei älteren Kunden besonders sensibel und aufmerksam zu sein.

Die Polizei bittet um Hinweise von Menschen, die mit solchen Anrufen bzw. Forderungen konfrontiert worden sind.

Tipps der Polizei:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben und Sie diese nicht erkennen.
  • Geben Sie niemals Auskünfte über Ihre finanziellen Verhältnisse.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit Geldforderungen sofort Rücksprache mit Familienangehörigen oder Vertrauenspersonen.
  • Lassen Sie sich niemals zu Geldabhebungen drängen.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie bei verdächtigen Anrufen sofort die Polizei.

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