Hochsaison bei Schuldenberatung

Im Jänner tut sich das wahre Ausmaß bei privaten finanziellen Notlagen für viele richtig auf, sagt Peter Kopf von der Schuldenberatung. Die Schuldenberatung verzeichnet jetzt bei Sprechtagen gegenüber Dezember einen Anstieg von rund 25 auf 35 Beratungen.

Der Jänner hat es finanziell in sich: Es sind Rechnungen, Versicherungen und Abos zu bezahlen. Die Weihnachtseinkäufe haben dann zum Überlaufen des Fasses beigetragen. Deshalb ist die Schuldenberatung jetzt besonders stark nachgefragt.

Ein Drittel der Schuldner arbeitslos

Rasante Zuwächse von Privatschuldnern bleiben nach Angaben der Schuldenberatung aber aus, die Banken sind mittlerweile in der Kreditvergabe vorsichtiger. Peter Kopf begrüßt das und rechnet vorläufig mit 2.800 Schuldnern aus dem Vorjahr, mit jeweils 85.000 bis 90.000 Schulden im Durchschnitt. Jeder dritte Schuldner ist arbeitslos.

Viele alleinerziehende Frauen, Mindestpensionisten oder Selbstständige nach Unternehmenspleiten würden die 10 Prozent-Quote im Privatkonkurs nicht schaffen, sagt Kopf. Deshalb fordert er eine Streichung der Schulden nach einigen Jahren in ausweglosen Fällen. Es sei für eine Volkswirtschaft wenig hilfreich, Menschen im Schuldenturm zu halten, so Kopf, die dann womöglich untertauchten oder in die Schwarzarbeit abglitten. Kopf bedauert, dass der hürdenfreie Privatkonkurs nicht im Regierungsprogramm steht, obwohl sich die Bundesregierung zur Stärkung der Schuldenberatung bekenne.

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