Neuer Rinder-TBC-Fall in Schweiz

Ein weiterer Rinder-TBC-Fall im Kanton St. Gallen beschäftigt die Schweizer und die Vorarlberger Veterinärbehörden. Am Freitag wurde bei einer geschlachteten Kuh TBC diagnostiziert. Das Tier dürfte sich auf einer Vorarlberger Alpe infiziert haben.

Rinder-Tuberkulose

ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die auf den Menschen übertragbar ist. Ein Mensch kann sich über Rohmilch, rohes Fleisch und bei der Schlachtung infizieren, aber auch durch Einatmen des Erregers in verseuchten Ställen. Unmittelbare Gefahr für den Konsumenten besteht aufgrund der vielfältigen Untersuchungen, Pasteurisierung und Sicherheitsmaßnahmen aber nicht.

Noch ist nicht restlos geklärt, auf welcher Vorarlberger Alpe sich das aktuell betroffene Tier angesteckt hat und ob die Ansteckung im vergangenen Jahr oder schon im Jahr davor erfolgt ist. Ermittlungen dazu seien im Gange, bestätigen sowohl Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) als auch der St. Galler Kantonstierarzt Albert Fritsche. Ebenfalls geklärt werden muss noch, welche weiteren Tiere auf der Alpe waren.

1.000 Tiere in Vorarlberg untersucht

In Vorarlberg wurden laut Schwärzler im Dezember rund 1.000 Rinder auf TBC untersucht, diese seien aber alle gesund gewesen. Jetzt im Jänner und im Februar sollen weitere 2.500 bis 3.000 Tiere untersucht werden.

In St. Gallen werden aufgrund des aktuellen Falls neben den Tieren im betroffenen Betrieb noch weitere 25 Betriebe untersucht, sagt Fritsche. Rund 900 Rinder aus 70 Ostschweizer Betrieben verbringen jeden Sommer auf Vorarlbergs Alpen.

St. Gallen: Drei Rinder-TBC-Fälle bereits im Herbst

Bereits im vergangenen September wurden in den Schweizer Kantonen St. Gallen und Thurgau insgesamt drei Kühe entdeckt, die mit Rinder-TBC infiziert waren. Diese hatten den Sommer auf einer Alpe in Vorarlberg verbracht und sich den Erreger offenbar dort zugezogen - von Hirschen. Nach Angaben von Fritsche soll sich jene Kuh, die jetzt durch die Kontrolle fiel, zwar auch in Vorarlberg angesteckt haben, jedoch auf einer anderen Alpe.

In der Ostschweiz mussten seit dem Herbst 70 Rinder getötet werden, da das Tuberkulose-Bakterium nur beim toten Rind mit Sicherheit festgestellt werden kann.

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