Rauch sieht zweite Tunnelröhre nicht als Lösung

Grünen-Klubobmann Johannes Rauch glaubt nicht, dass die Öffnung der zweiten Pfändertunnel-Röhre zu einer dauerhaften Verkehrsentlastung führen kann. Im Sommergespräch von „Vorarlberg Heute“ sprach er sich dafür aus, dass die Montafonerbahn ausgebaut wird.

Dass die Öffnung der zweiten Pfändertunnel-Röhre zu einer dauerhaften Verkehrsentlastung führen kann, glaubt Rauch nicht. Es dürften nicht heute noch Verkehrsprobleme mit den Strategien der 1970er, also einfach durch den Bau weiterer Straßen, bekämpft werden.

Im Sommergespräch plädierte er stattdessen für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Montafonerbahn sollte etwa weiter ins Tal hinein geführt werden und an die Liftstationen angeschlossen werden, so Rauch.

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Video: Johannes Rauch im Gespräch mit ORF-Redakteur Daniel Rein

Tempo bei Umstellung auf „Bio“

Rauch drängte auch auf mehr Tempo bei der Umstellung der Landwirtschaft auf „Bio“. Er warnte vor den rasanten Entwicklungen bei den Agrar-Technologien. Wie durch die Medien gegangen sei, gebe es jetzt schon gentechnikveränderte Pflanzen - konkret gehe es um Mais - die bereits sechs Pflanzengifte eingebaut hätten. Das sei der absolute Wahnsinn, so Rauch im „Vorarlberg heute“-Sommergespräch.

Hierfür gebe es nur eine Gegenstrategie: nämlich konsequent auf „Bio“, Nachhaltigkeit und Regionalität zu setzen. Mit dem Prinzip „höher, schneller, weiter“ könne Vorarlbergs Landwirtschaft nicht mithalten.

Grüne wollen in Bundesregierung

Die Grünen wollen nach der Nationalratswahl in die Bundesregierung. Als Bedingung nannte Rauch die Bekämpfung der Korruption. Die Fortsetzung der großen Koalition halte kein Mensch mehr aus, so Rauch. Als Negativbeispiele nannte er die Minister Nikolaus Berlakovic (ÖVP), Beatrix Karl (ÖVP) und Maria Fekter (ÖVP).

Dass die Grünen in Vorarlberg dem Landesbudget zugestimmt hätten, sei keine Vorbedingung für eine allfällige Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl gewesen, betont Rauch. Dafür habe es Sachgründe gegeben, als einen davon nennt er das Jahresticket für den Vorarlberger Verkehrsverbund für 365 Euro und 300.000 Euro für Vorarlbergs Biolandwirtschaft.

Baukosten: Gegen Horten von Bauland

Es seien nicht von den Grünen unterstützte Energiestandards, welche das Bauen verteuerten, sagte Rauch: Eine Preistreiberstudie des Landes habe mit diesem Vorurteil aufgeräumt. Bauen werde vielmehr durch teure Grundstückspreise fast unleistbar, es gebe Preissteigerungen von bis zu hundert Euro pro Jahr und Preise von bis zu 600 Euro. Es gelte, gegen das Horten von Bauland vorzugehen. Das solle durch eine höhere Grundbesteuerung erreicht werden. Etwa 1.000 Quadratmeter pro Familie, als Vorsorge, sollten davon nicht betroffen sein, sagte Rauch.