Debatte um Bäderkooperation im Walgau

Mit 25:2 Stimmen hat die Frastanzer Gemeindevertretung am Donnerstag den Grundsatzbeschluss angenommen, die Kooperation in der Regio „Im Walgau“ weiter voranzutreiben. Kritiker befürchten, dass Frastanz dadurch Geld verliert.

Vorgesehen ist, dass die 14 Gemeinden der Regio Walgau eine Gesellschaft gründen und dann die Bäder Felsenau und Untere Au in Frastanz sowie das Walgaubad in Nenzing gemeinsam betreiben. Für Investitionen und Betriebskosten sollen alle gemeinsam zahlen. Dafür nötig ist die Zustimmung der Gemeindevertretungen.

Thema ließ Wogen hoch gehen

In Frastanz ist das Projekt in der Gemeindevertretung umstritten. Bei der Gemeindevertretungssitzung am Donnerstagabend gingen die Wogen hoch, wie SPÖ-Gemeinderat Franz Lutz schildert: Solch einen Tiefpunkt habe er in den 38 Jahren, in denen er in der Gemeindevertretung sei, noch nicht erlebt. Wenn ein Bürgermeister dem eigenen Gemeinderat, der aufgrund eines nicht aktuellen Papiers Fragen stelle, die Bemerkung zuwerfe: „So eine Ansammlung von Dummheiten habe ich hier herinnen noch nie erlebt“, so sei das eine Entgleisung, die nicht entschuldbar sei.

Letztendlich wurde am Donnerstag mit 25 Ja-Stimmen der Grundsatzbeschluss gefasst, die Kooperation in der Regio „Im Walgau“ weiter voranzutreiben. Die beiden Nein-Stimmen kamen von der SPÖ.

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Im Video zu sehen: Rainer Hartmann (ÖVP-Gemeinderat Frastanz), Franz Lutz (SPÖ-Gemeinderat Frastanz), Eugen Gabriel (ÖVP-Bürgermeister Frastanz), Florian Kasseroler (FPÖ-Bürgermeister Nenzing); Beitrag von Jürgen Peschina, Elmar Schrottenbaum, Bernhard Torghele

Die Frastanzer Kritiker der möglichen Kooperation betonen, dass mit dem Beschluss der Frastanzer Gemeindevertretung das letzte Wort über die Bäderkooperation noch nicht gesprochen worden sei. Ihre Skepsis begründen sie damit, dass Frastanz für die millionenteure Sanierung des Walgaubades in Nenzing mitzahlen muss, wenn die Kooperation kommt. Inwiefern Frastanz mit seinen beiden Bädern in der Felsenau und in der Unteren Au profitieren würde, könne man mangels genauer Zahlen noch nicht sagen.

Volksabstimmung in Frastanz?

Bürgermeister Eugen Gabriel (ÖVP) sagt, ihm sei vorgeworfen worden, er habe schlecht verhandelt. Außerdem gehe es ja nicht nur darum, dass Frastanz Geld für das Walgaubad nach Nenzing überweist. Die anderen Walgaugemeinden würden auch für die Frastanzer Bäder mitzahlen. Die Kritiker in Frastanz verlangen dazu jedoch genaue Zahlen. Eben diese würden noch vorglegt, heißt es seitens der Bürgermeister.

SPÖ-Gemeinderat Lutz kündigt an: Sollte etwas entschieden werden, das Frastanzer Interessen zuwiderläuft, werde er sich um eine Volksabstimmung gegen das Vorhaben bemühen, so Lutz.

Nenzinger Bürgermeister zuversichtlich

Der Nenzinger Bürgermeister Florian Kasseroler (FPÖ) zeigt sich indes zuversichtlich, dass das Vorhaben, die drei Freibäder im Walgau in einer Gesellschaft zusammenzuführen, umgesetzt wird. Es gelte jetzt die konkreten Finanzierungsvereinbarungen auszuarbeiten; denen würden die Gemeindevertretungen der 14 Walgaugemeinden zustimmen können, so Kasseroler.

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