Zahl der Arbeitslosen gestiegen

In Vorarlberg waren Ende Mai 9.095 Personen arbeitslos gemeldet - das sind um 3,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. AMS-Geschäftsführer Anton Strini bezeichnet die aktuelle Lage als unerfreulich.

Insgesamt waren Ende Mai 4.671 Männer und 4.424 Frauen arbeitslos gemeldet. Der Anstieg bei den Männern ist mit 5,4 Prozent mehr als doppelt so stark wie bei den Frauen (2,1 Prozent). Laut AMS haben 1.831 Personen oder rund 20 Prozent aller Vorgemerkten bereits wieder eine Einstellzusage in der Tasche. 2.741 Personen befinden sich in diversen Schulungsprogrammen - um 115 bzw. 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Vorarlberg verzeichnet im Bundesländervergleich mit einem Plus von 3,8 Prozent erneut den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Unter Einrechnung der Schulungsteilnehmer ist die Zahl der Jobsuchenden bundesweit um 9,5 Prozent auf insgesamt 330.309 geklettert.

Rechnet man die Schulungsteilnehmer ein, haben derzeit 12.000 Menschen in Vorarlberg keinen Job - „viel zu viel“, meint Anton Strini, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) Vorarlberg.

10,5 Prozent mehr Arbeitslose in der Altersgruppe 50+

Bei den unter 20-Jährigen konnten die Zahl der Vormerkungen in Vorarlberg im Vorjahresvergleich um 10,1 Prozent verringert werden, obwohl auch die Zahl der Schulungsteilnehmer in dieser Altersgruppe um 118 abgenommen hat. Bei den 20- bis 25-Jährigen ist die Zahl der Arbeitslosen um 8 bzw. 0,7 Prozent geringer, die Zahl der Schulungsteilnehmer aber um 113 höher als im Vorjahr. Bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-50 Jahre) sind aktuell um 160 Arbeitslose (3 Prozent) und 122 Schulungsteilnehmer mehr auf Jobsuche als im Vorjahr. Bei den Personen über 50 Jahren sind es um 210 Arbeitslose (+10,4 Prozent) mehr. Die Zahl der Schulungsteilnehmer in dieser Altersgruppe ist im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich hoch.

Wie Anton Strini gegenüber ORF Radio Vorarlberg erklärte, steuere man mit aller Kraft der Arbeitslosigkeit älterer Arbeitskräfte entgegen. Natürlich hätten diese im Durchschnitt mit mehr mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen als Jüngere. Aber alle Studien würden auch belegen, dass die Erfahrung, die ältere Arbeitnehmer mit sich bringen, bedeutsam sei. Das AMS versuche mit einer Förderaktion, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für diese Personengruppe zu erhöhen.

Starker Arbeitslosenanstieg bei Reinigungsberufen

Am stärksten gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei den Hilfsberufen (+12, Prozent), den Lehr- und Kulturberufen (+23,5 Prozent), den Gesundheitsberufen ( +14,6 Prozent), den Handelsberufen (+3,5 Prozent) und den Bauberufen (+9,4 Prozent). Bei den Reinigungsberufen ( +7,6 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit im Jahresabstand am stärksten zugelegt. Auch in der Technikbranche sind 10,4 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr arbeitslos vorgemerkt. Weniger Arbeitslose als im Vorjahr sind lediglich bei den Textil- und Bekleidungsberufen, den Tourismusberufen und den Büroberufen vorgemerkt.

Die eingeschränkte Nachfrage an Technikern ist laut Strini ein Indikator dafür, dass kein Ende der Wirtschaftflaute zu erkennen sei.

Stellenangebot hat sich verringert

Mit 2.691 Neuzugängen in die Arbeitslosigkeit im Mai 2013 liegen die Zugänge um 1,7 Prozent niedriger als im Mai 2012. Die Abgänge waren es im Mai 2013 mit 3.890 um 0,6 Prozent höher als im Mai des Vorjahres. Die durchschnittliche Vormerkdauer lag Ende Mai 2013 mit 85 Kalendertagen um einen Tag günstiger als im Vorjahr.

Das Stellenangebot hat sich gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf 2.029 sofort verfügbare Jobangebote verringert. Weniger freie Stellen gibt es etwa bei den Tourismusberufen (-31,9 Prozent) und den Holzberufen (-32,4 Prozent). In der Metall- und Elektrobranche sind jetzt wieder mehr Jobangebote verfügbar als im Vorjahr ( +3,6 Prozent) und auch in der Baubranche sind kurzfristig vor Monatsende wieder mehr Jobangebote (+14 Prozent) zur Besetzung gemeldet worden

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden liegt mit insgesamt 174 (88 Burschen und 86 Mädchen) fast genau auf dem Niveau des Vorjahres. Diesen Lehrstellensuchenden stehen 109 sofort verfügbare Ausbildungsplätze gegenüber.

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