AK für Ganztagesschule statt Nachhilfe

Jede fünfte Familie mit schulpflichtigen Kindern gibt jährlich im Schnitt 670 Euro für Nachhilfe aus - so das Ergebnis einer Umfrage der Arbeiterkammer. Diese finanzielle Belastung führt zu sozialen Ungerechtigkeiten. Die AK fordert Ganztagesschulen.

Die Arbeiterkammer Vorarlberg hat eine aktuelle Umfrage unter 300 Familien durchgeführt. Demnach hören elf Prozent der Eltern von Volksschulkindern von den Schulen, dass Nachhilfe sinnvoll wäre. In den Mittelschulen werden laut Umfrage 20 Prozent der Kindern Nachhilfe nahegelegt.

„43 Prozent der Nachhilfe von Lehrern“

Das sei nicht tragbar, so der Leiter der AK-Bildungspolitik, Gerhard Ouschan. Wenn man berücksichtige, dass 43 Prozent der Nachhilfe von Lehrern gegeben werde, werde klar, dass dieser Fehler im System schnell behoben gehört.

Bildungschancen von Kindern

43 Prozent der Haushalte, die gerne Nachhilfe für ihr Kind genommen hätten, könnten es sich finanziell nicht leisten, so Ouschan. Es dürfe nicht sein, dass Bildungschancen von Kindern von der finanziellen Lage ihrer Eltern abhängig sind.

Beziehungen mit den Lehrern

Alle neuesten Studien würden zeigen, dass Erfolg und Misserfolg in der Schule von den Beziehungen mit den einzelnen Lehrern abhängig sind, so Ouschan. Es brauche eine Veränderung der pädagogischen Grundhaltung. Wenn der Unterricht nicht für alle Kinder funktioniere, müsse neu gedacht werden. Die Lehrer müssten den Unterricht aus den Augen der Kinder betrachten, dazu sei viel Feedback nötig.

Mit der gemeinsamen universitären Ausbildung sei dazu ein erster Schritt gesetzt worden, so Ouschan. Bedauerlich sei allerdings, dass die Kindergartenpädagogen davon ausgenommen sind.

Ganztagesschulen mit verschränktem Unterricht

Langfristig führe kein Weg an Ganztagesschulen mit verschränktem Unterricht vorbei, so Ouschan. Dazu müssten Schulen mit guten Projekten vor den Vorhang geholt werden.

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