Teureres Schanzenprojekt: Nun heißt es Sparen

Die Baukosten für die Skisprung-Schanzenanlage in Tschagguns werden sich um zwei bis drei Millionen Euro erhöhen. Grund dafür ist die Hangbeschaffenheit. Nach Beratungen des Aufsichtsrats gilt es nun den Rotstift anzusetzen und zu sparen.

In einer Aussendung teilte das Montafon Nordic Sportzentrum mit, dass die Bodenbeschaffenheit für den Bau des Schanzenzentrums schwieriger als ursprünglich angenommen ist. Die nicht tragfähigen Schichten seien größer als erwartet, dadurch müssten rund 24.000 Kubikmeter Material mehr ausgetauscht werden, so der Geschäftsführer des Nordic Zentrums Montafon, Elmar Egg.

In der Vorprojektphase seien auf dem 2,5 Hektar großen Grundstück 24 Bodenstichproben genommen worden, so Egg. Darauf basierend habe man auch ein gewisses Baugrundrisiko einkalkuliert, man habe aber zum damaligen Zeitpunkt das Risiko nicht seriös beziffern können. Erst bei den laufenden Erdarbeiten sei das definitive Ausmaß dieses Risikos sichtbar geworden.

Aufsichtsrat beriet sich am Freitag

Das böse Erwachen in Form des Nachtragsangebot der Baufirma kam am vergangenen Wochenende. Jetzt muss Egg jeden einzelnen Punkt prüfen und schauen, wo gespart werden kann. Damit hat ihn der Aufsichtsrat am Freitag beauftragt.

Zunächst stehen Gespräche mit dem Geologen und dem Bauleiter an. Ein letzter Teil des Hangs im Bereich der großen 108-Meter-Schanze sei noch nicht genau untersucht. Erst wenn man hier die Beschaffenheit kenne, könne man die genauen Kosten schätzen.

Betonplatte wird verschmälert

Doch gespart wird schon jetzt: Die Betonplatte im Aufsprungbereich wird verschmälert - eine dort geplante zweite Treppe für Wartungsarbeiten sei zur Not verzichtbar. Auch der Trainerbereich wird nicht abgestuft, sondern einfacher gebaut.

Ziel sei es, zu sparen und gleichzeitig die volle Funktionalität der Schanzenanlage beizubehalten. Bis in einigen Wochen will Egg beim Schanzenbau finanzielle Gewissheit haben.

Das Schanzenprojekt Montafon

Das neue Schanzenzentrum Montafon ist das größte Sportstättenprojekt für das Europäische Olympische Winter-Jugendfestival 2015 in Vorarlberg und Liechtenstein. Die neue Schanzenanlage in Tschagguns wird aus vier unterschiedlich großen Schanzen bestehen, auf denen ganzjährig gesprungen werden kann. Eine davon ist eine für internationale Bewerbe taugliche Normalschanze mit einer kalkulierten Sprungweite bis zu 108 Meter, dazu kommen drei kleinere Nachwuchsschanzen (66 Meter, 40 Meter und 22 Meter).

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