Milch wird teurer, Bauern atmen auf

Missernten, eine wachsende Bevölkerung und steigende Lebensansprüche sind einige Faktoren der Verknappung von Milch auf dem Weltmarkt. Die logische Folge: Milch wird teurer. Die Bauern atmen auf, eine Anpassung sei überfällig gewesen.

Für die Lieferanten der Vorarlberg Milch wurde bereits in den vergangenen Monaten der Milchpreis schrittweise um 20 Prozent angehoben. Seit 1. Mai bekommen die Milchbauern von der Vorarlberg Milch für die beste Qualitätsstufe 40,6 Cent pro Liter. Das wird von den Bauern als neuer Höhenflug bewertet, da der Bauernmilchpreis seit 20 jahren mit etwa 35 Cent konstant geblieben ist, während die Produktionskosten mit der Inflation jährlich gestiegen sind.

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Im Video zu sehen: Josef Moosbrugger (Präsident Landwirtschaftskammer), Raimund Wachter (Geschäftsführer Vorarlberg Milch), Dagmar Eiler, Karlheinz Schennach, Jacqueline Eiler, Daniel Fritz; Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Manfred Abel, Daniel Mathis

Um diese Mehrkosten hereinzubekommen, hätten die Bauern immer mehr produziert, in dem sie immer intensiver gewirtschaftet hätten, sagt Landwirtschaftskammer Präsident Josef Moosbrugger. Der Milchpreisanstieg sei höchst an der Zeit, denn ansonsten würde sich die Spirale durch Mehrproduktion und Intensivierung dauernd weiter drehen - das wäre laut Moosbrugger „keine gute Zukunft“.

Wachter (Vorarlberg Milch): Bewusstsein stärken

Raimund Wachter, Geschäftsführer der Vorarlberg Milch, sieht den Milchpreisanstieg ebenfalls positiv, weil damit auch die Wertigkeit des Produktes steige. Seiner Ansicht nach ist es wichtig, das Bewusstsein für hochwertige Produkte mit klarer Herkunfsstrategie zu stärken.

Erhöhung bei Milch und Joghurt unmittelbar

In welchem Umfang und wie schnell die gestiegenen Großhandelspreise an den Endverbraucher weitergegeben werden, hängt schlussendlich vom Handel ab. Ein Blick auf die Regale in den Geschäften zeigt: Die 1-Euro-Marke für einen Liter Frischmilch wurde teilweise schon geknackt, bei Käse dauert es wegen der längeren Reifezeiten Wochen oder gar Monate. Bei „Vorarlberg Milch“ macht man sich wegen möglicher Umsatzrückgänge keine Sorgen.

Der von den Sennereien im Bregenzerwald und Großwalsertal ausbezahlte Milchpreis ist hingegen mehr vom internationalen Käsemarkt als vom Weltmarktmilchpreis abhängig, die Preisanpassungen erfolgen hier in eher langwelligen Zyklen.

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