Spitäler: Termin beim Arbeitsinspektorat

Wegen Überschreitungen der Wochenarbeitszeit im Spital Bregenz hat das Arbeitsinspektorat die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) angezeigt. Beide Seiten trafen am Donnerstag zusammen. Die KHBG muss nun einen Lösungsplan vorlegen.

24.000 Euro Strafe muss die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) zahlen, weil Ärzte und Pflegepersonal in Bregenz viel länger gearbeitet haben, als gesetzlich erlaubt wäre - mehr dazu in Spitalsärzte arbeiten zu viel: KHBG winkt Geldstrafe. Wer konkret dafür verantwortlich gemacht werden kann, wird derzeit von der Bezirkshauptmannschaft geprüft.

Neben den zu vielen Wochenenstunden gibt es aber ein weiteres Problem, erläutert Elisabeth Martin, stellvertretende Leiterin des Arbeitsinspektorats: nämlich, dass Ärzte in der Nacht keine Ruhephasen mehr haben, weil sie gleich mehrere Stationen gleichzeitig zu betreuen haben. In den nächsten zehn Tagen müsse sich die KHBG überlegen, wie dies künftig anders gelöst werden könne.

Wiedereinführung von „Beidienst“ als Ziel

Ziel sei, dass nicht nur ein Turnusarzt für drei bis vier Abteilungen zur Verfügung stehe, sondern ein weiterer Arzt in einem „Beidienst“, wie es ihn vor zwei Jahren schon einmal gegeben habe. Dieser sei aber wegen des Personalmangels wieder abgeschafft worden. Ziel müsse sein, diesen „Beidienst“ wieder einzuführen - denn die derzeitige Situation sei eine der sehr großen Belastungen, die die Spitalsärzte betreffen.

Das heißt: Langfristig ist wieder mehr Personal nötig oder es müssten Umstrukturierungen erfolgen.

Verbesserung für Turnusärzte in Bregenz

Die Turnusarzt-Situation an der Chirurgie in Bregenz werde schon in den nächsten Tagen entlastet, sagt der KHBG-Leiter Gerald Fleisch. Ab sofort soll es auch keine Überplanungen mehr geben. Das Problem habe unter anderem auch darin bestanden, dass bereits in der Planungsphase die sogenannten Wochenarbeitszeiten überschritten worden seien, erläutert Fleisch. Hier würden unmittelbare Maßnahmen gesetzt.

Langfristig gebe es viele Maßnahmenfelder: Einerseits werde man Rekrutierungsmaßnahmen weiter ausbauen, um mehr Ärzte nach Vorarlberg zu bekommen. Auf der anderen Seite müsse man überlegen, wie man Leistungen maßvoll konzentrieren und fokussieren könne. Es soll also laut Fleisch ein Maßnahmenpaket sein, das für das Gesamtsystem und für die Entlastung der Mitarbeiter sehr wesentlich sein werde.

Das Arbeitsinspektorat wird in den kommenden Wochen auch die anderen Krankenhäuser unter die Lupe nehmen.

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