Schulreifetests: Kinder haben Defizite

87 Prozent der Vorarlberger Kinder sind nach dem Kindergarten schulreif. 13 Prozent der 6-Jährigen aber weisen Defizite auf, so das Ergebnis der im vergangenen Jahr erstmals landesweit durchgeführten Schulreife-Screenings.

Sowohl im sprachlichen als auch im mathematischen Bereich haben etwa 13 Prozent der Kinder Schwierigkeiten. Sie tun sich etwa beim Silbenklatschen schwer, oder können erfundene Wörter nicht richtig nachsprechen, weil sie einzelne Laute nicht erkennen.

Engstler: „Mehr mit den Kindern beschäftigen“

Um das zu verhindern, sollten sich die Eltern generell mehr mit ihren Kindern beschäftigen, sagt Karin Engstler, Landesschulinspektorin für Pflichtschulen.
Wichtig seien Dinge wie viel Sprechen, vorlesen und spielen. Gerade das Spiel sei wichtig für die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten, erklärt Engstler.

Kinder mit Defiziten kommen aus allen Schichten

Die Kinder, die beim Schul-Screening Defizite aufweisen, kommen aus allen Schichten, so Engstler. Dabei hätten die Kinder seit dem verpflichtenden Kindergartenjahr dieselben Voraussetzungen. Gerade im Kindergarten würden viele Fähigkeiten bereits spielerisch geübt werden.

„Zwei verpflichtende Kindergartenjahre sinnvoll“

Die Landesschulinspektorin kann sich auch ein zweites, verpflichtendes Kindergartenjahr vorstellen. Es sei erwiesen, dass im Alter zwischen drei und fünf Jahren, die Kinder ein optimales Lernfenster für Sprache hätten. Zudem sei der soziale Kontakt mit anderen Kindern im Lernprozess besonders wichtig. Deshalb wäre ein zweites Kindergartenjahr eine große Chance für viele Kinder, so Engstler.

Die etwa 750 Kinder, die als nicht schulreif eingestuft wurden, werden nach dem Vorschullehrplan unterrichtet. Sie werden zudem mindestens zwei Jahre lang nicht benotet, damit sie Zeit haben, ihren sprachlichen Rückstand aufholen zu können.

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