Mühleberg: Schwere Vorwürfe gegen Behörden

Die Umweltorganisation Greenpeace erhebt schwere Vorwürfe gegen das Schweizer Bundesamt für Energie (BFE). Das Bundesamt habe bei der Prüfung der Erdbebensicherheit für das Schweizer AKW Mühleberg geschwindelt.

Das BFE habe aktenkundig und unter Vorbringen zurzeit nicht nachvollziehbarer Behauptungen eine Expertenfirma dazu angewiesen, Sicherheitsfaktoren zu ignorieren und den Sicherheitsnachweis für die Staumauer durchzuwinken. Das sagte Kaspar Schuler von Greenpeace bei einer Pressekonferenz am Montag in Bern.

Experte: Erhebliche Ungereimtheiten im Gutachten

Dass die Staumauer des Wasserkraftwerks von Mühleberg 1,3 Kilometer oberhalb des Atomkraftwerks nicht sicher sei, sagen Greenpeace und andere Atomkritiker schon lange. Greenpeace hat nun entsprechende Vorwürfe des Berner Atomkritikers Markus Kühni extern überprüfen lassen. Bei dem Experten handelt es sich um Prof. Wei Wu von der Universität für Bodenkultur in Wien. Er sprach bei der Pressekonferenz in Bern von erheblichen Ungereimtheiten in Gutachten und widersprüchlich angewandten Richtlinien.

Aufgrund dieser Befunde von Wei Wu trat Greenpeace nach eigenen Aussagen vor die Presse. Greenpeace fordert nun den Bund auf, bis zur Klärung der Erdbebensicherheit des Mühleberger Staudamms das AKW Mühleberg abzustellen. Denn wenn der Staudamm breche, sei das AKW Mühleberg nicht geschützt.

Zusätzliche Sicherung mit Pfählen geplant

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI prüfte im vergangenen Jahr die Erdbebensicherheit aller Schweizer Atomkraftwerke und sagte, sie seien sicher. In diesem Zusammenhang nahm es auch die Sicherheit des Mühleberger Stauwehrs zusammen mit dem BFE unter die Lupe. Auch die Betreiberin des Atomkraftwerks Mühleberg, die BKW, hat stets betont, das Mühleberger Werk sei sicher. Dennoch will der bernische Energiekonzern das Stauwehr von Mühleberg mit Pfählen zusätzlich sichern. Das Baugesuch ist beim Kanton Bern anhängig, doch noch nicht bewilligt.

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