Immer weniger Ärzte machen Bereitschaftsdienst

Obwohl es eines der Ziele der Gesundheitsreform ist, die Spitalsambulanzen zu entlasten und den niedergelassenen Bereich zu stärken, hakt es bei der Umsetzung. Immer weniger Ärzte in Vorarlberg wollen etwa Bereitschaftsdienste machen.

In Bregenz machen die Ärzte in den Nachtstunden schon seit sieben Monaten wochentags keinen Bereitschaftsdienst mehr. Bisher habe es nicht eine Klage gegeben, sagt der Sprecher der Bregenzer Ärzte, Rudolf Brugger. Die Nachfrage für eine Abendordination in Bregenz sei einfach zu gering.

„Vertretbare Situation“ für Gesundheitslandesrat

Mit guter Erreichbarkeit eines Krankenhauses und einem Ausbau der Notarztsysteme sei das verkraftbar, sagt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP). Er habe generell festgestellt, dass die Bereitschaft der niedergelassenen Ärzte, Bereitschaftsdienste zu leisten, abgenommen hat. In den städtischen Regionen sei das kein Problem, in den ländlichen Gebieten schon. Hier sei das erklärte Ziel, dass es auch weiterhin Bereitschaftsdienste gibt.

Dienst muss attraktiver werden

Wie der Bereitschaftsdienst attraktiver gestaltet werden kann, sei derzeit Gegenstand von Diskussionen, sagt Bernhard. Von Ärzteseite seien schon einige Vorschläge gekommen - unter anderem sei angedacht, dass Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, oder es Anpassungen im derzeitigen Tarif- und Honorarsystem gibt. Das müsse man sich nun im Detail anschauen.

Parlament soll Reform im Frühjahr beschließen

Der Parlamentsbeschluss der Gesundheitsreform ist für das Frühjahr geplant. Auch die Länder müssen die entsprechenden 15a-Verträge noch ratifizieren.