Mäßiges Abschneiden bei Bildungsstandards

Vorarlbergs Schüler der vierten Klassen an Gymnasien, Haupt- und Mittelschulen haben bei der Bildungsstandards-Erhebung im Fach Mathematik unterdurchschnittlich abgeschnitten. Lediglich Wien und Kärnten waren noch schlechter.

Das Bundesinstitut für Bildungsforschung - kurz Bifie - hat am Mittwoch Ergebnisse der Bildungsstandards-Erhebung präsentiert. Alle 80.000 österreichischen Schüler der vierten Klassen an Gymnasien, Haupt- und Mittelschulen wurden dafür im vergangenen Mai im Fach Mathematik getestet. Zentrales Ergebnis: jeder sechste Schüler in Österreich ist ein Risikoschüler - mehr dazu in - mehr dazu in 80.000 Schüler getestet.

Auch für Vorarlberg fällt die Auswertung wenig berauschend aus: Die Schüler liegen insgesamt knapp unter dem Österreichschnitt.

Deutlich weniger Punkte als Spitzenreiter

28 Aufgaben mussten die Schüler lösen - im Schnitt kamen Vorarlbergs Viertklässler auf 527 Punkte. Damit liegen sie unter dem Bundesländerschnitt von 535 Punkten. Der Spitzenreiter Oberösterreich kam auf 548 Punkte. Schlechter schnitten nur Wien und Kärnten ab.

Drei Prozent der Schüler übertafen die Standards, 51 Prozent erreichten sie, 29 Prozent erfüllten sie teilweise und 17 Prozent verfehlten sie.

Im Schultypenvergleich schneiden die Vorarlberger AHS-Schüler leicht schlechter ab (598) als der Österreich-Schnitt (600), die Pflichtschüler (507) etwas besser als der Österreich-Schnitt (504).

Mennel sieht Handlungsbedarf

Schullandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) sieht Handlungsbedarf: Die Erhebung sei eine wichtige Bestandsaufnahme. Nun wisse man, wo man stehe und welche Bereiche verbessert werden müssten.

Dazu gehören für sie neben verstärkter Frühförderung, einer starken Volksschule und verbesserter Übergänge zwischen den Schulstufen auch mehr verschränkte Ganztagsschulangebote.

Geringer Anteil an Spitzenschülern

Bei den Risikoschülern liegt Vorarlberg im Österreich-Schnitt, dafür gibt es österreichweit den geringsten Anteil an Spitzenschülern (ex aequo mit Kärnten und dem Burgenland).

Für Mennel ist dieses Ergebnis nicht zufriedenstellend. Es gelte, Talente noch stärker zu fördern und zu fordern - zum Beispiel in Form von Leistungsgruppen.

Im Hinblick auf jenes knappe Drittel der Schüler, die die Bildungsstandards nicht erfüllten, sagte Mennel, man müsse so früh wie möglich ansetzen. Vor allem Sprachförderung und verstärkte Elterneinbindung seien hier wichtige Punkte. Mennel will die Ergebnisse im Jänner mit den Bifie-Expeten analysieren und Verbesserungen ausarbeiten.

„Nicht überbewerten“

Das mäßige Abschneiden der Vorarlberger Schüler will Claudia Böhler-Wüstner, eine der Koordinatorinnen der Studie, nicht überbewerten. Das Punkte-Minus entspreche einer Mathematik-Aufgabe, die ein Vorarlberger Schüler weniger gelöst habe als ein Schüler anderswo.

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