Möglicher Fall von Kindesmisshandlung

Am Dienstag ist ein einjähriger Bub mit mehreren Brüchen und Schwellungen ins Krankenhaus Dornbirn eingeliefert worden. Das Kind hat auch ältere Verletzungen. Diese deuten laut Ärzte auf Fremdeinwirkung hin. Die Polizei ermittelt.

Die 31-jährige Mutter aus Dornbirn hatte das Kind aufgrund eines Oberschenkelbruches ins Krankenhaus gebracht. Chefarzt Guntram Winder sagte gegenüber dem ORF, dass sich bei den Untersuchungen des Buben gezeigt hätte, dass das Kind auch zahlreiche ältere Verletzungen aufwies. Das Kind habe offensichtlich starke Schmerzen gehabt. Bei einem einjährigen Kind seien die Ärzte auf die Aussagen der Mutter angewiesen, da diese aber nicht klar gewesen seien und der Unfallhergang nicht die Folgen erklärt habe, seien sie stutzig und wachsam geworden, so Winder. Nach den weiteren Untersuchungen des Kindes habe sich der Verdacht einer Kindesmisshandlung erhärtet. Sie hätten daher die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Jugendwohlfahrt verständigt.

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Video: „Vorarlberg heute“-Beitrag von ORF-Redakteurin Birgit Hackspiel. Sie sprach mit Guntram Winder, Chefarzt Krankenhaus Dornbirn, mit Helgar Wurzer, Bezirkshauptmann Dornbirn und mit Stefan Morscher, Pressesprecher Landeskriminalamt.

Familiäres Umfeld wurde befragt

Die Polizei versucht nun herauszufinden, wer für die schwere Verletzungen verantwortlich ist. Die zuständigen Beamten haben mittlerweile Befragungen durchgeführt, unter anderem mit der 31-jährigen Kindesmutter aus Dornbirn. Zum Inhalt der Gespräche möchte die Polizei jedoch keine Angaben machen. Personen aus dem Umfeld der Familie sagten jedoch aus, dass sie die 31-jährige Mutter als sehr fürsorglich und liebevoll wahrnahmen.

Schwester wurde in Schutzeinrichtung untergebracht

Das verletzte Kind befindet sich noch im Krankenhaus. Sein Zustand ist stabil. Das zweite Kind der 31-jährigen - ein fünfjähriges Mädchen - weist zwar keine Verletzungen auf, wurde aber trotzdem in einer Schutzeinrichtung untergebracht. Dort bleibt es laut Helgar Wurzer, Bezirkshauptmann in Dornbirn, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und klar ist, dass die Familienangehörigen des Buben nichts mit seiner Verletzung zu tun haben. Wohin der Einjährige nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus kommen wird, ist derzeit noch unklar. Der Einjährige darf im Krankenhaus nur unter Aufsicht besucht werden.