Pfarrer legt aus Protest Amt zurück
Pfarrer Ronald Waibel aus Dornbirn hat seine Amtsniederlegung in den Sonntagsgottesdiensten bekanntgegeben. Gegenüber den Messebesuchern sagte der 54-Jährige, er habe sich nach einem sehr langen und mühsamen Nachdenkprozess heuer zu Pfingsten dazu entschieden.
Priester vermisst Reformen in der Kirche
Ronald Waibel war 27 Jahre lang Seelsorger. Am Ende seines letzten Gottesdienstes erklärte er seine Beweggründe. Seine Entscheidung habe überwiegend damit zu tun, dass er seit recht langer Zeit immer größere Schwierigkeiten habe, Vertreter dieser von Rom zentralistisch regierten Kirche zu sein, in der er als Priester keine lebbaren Arbeitsbedingungen mehr vorfinde.
Er meine damit besonders die Verweigerung des Dialogs über dringende Reformen, insbesondere, was die Zulassungskriterien zum Weiheamt beträfen. Aber auch das fehlende Vertrauen in die Mitarbeiter, die sich Gedanken über die Zukunft der Kirche machten. Auch das ewige Warten auf einen neuen Bischof in der Diöszese Feldkirch habe ihn zermürbt.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Ronald Waibel im Interview
Pfarrer ist dienstfrei gestellt
Die Diözese Feldkirch teilt mit, Pfarrer Ronald Waibel lege seinen Dienst als Priester auf eigenen Wunsch nieder. Diese Entscheidung müsse man akzeptieren, auch wenn sie im Gesamten nicht nachvollziehbar sei, meint dazu Diözesanadministrator Benno Elbs in einer Aussendung. Elbs bedauert den Entschluss und dankt Waibel gleichzeitig für seinen Einsatz als Priester, Seelsorger und Leiter mehrerer Pfarrgemeinden.
Waibel, der ab sofort dienstfrei gestellt ist, wurde 1985 zum Piester geweiht. Waibel wolle sich beruflich neu orientieren und in den Krankenpflegebereich wechseln, teilt die Pressesprecherin der Katholischen Kirche Veronika Fehle mit.
Laut Angaben der Diözese wird ab sofort Walter Metzler, früher Pfarrer in Klaus-Fraxern, die Pfarre Dornbirn-Haselstauden betreuen.
Link:
- Papstkritik bestärkt Vorarlberger Pfarrer(vorarlberg.orf.at, 6.4.2012)