Kurzzeitpflege soll ausgebaut werden.

Landesrätin Greti Schmid (ÖVP) kündigt den Ausbau der Kurzzeitpflege in den Pflegeheimen von rund drei Prozent auf fünf Prozent an. Damit sollte der Bedarf an Übergangs- und Urlaubsbetten gedeckt werden können, so Schmid.

Wer derzeit ein Urlaubsbett für einen zu pflegenden Angehörigen sucht, wird nur schwer fündig - denn viele Heime in Vorarlberg, die Urlaubsbetten anbieten, sind voll ausgebucht. Diese Situation betrifft auch Patienten, die ein Übergangsbett brauchen - etwa weil sie aus dem Krankenhaus entlassen werden und noch so viel Pflege brauchen, dass sie nicht nach Hause können.

Mehr Urlaubs- und Übergangsbetten als Ziel

In allen Vorarlberger Heimen werden gut 770.000 Verpflegstage pro Jahr geleistet - nur drei Prozent davon, nämlich 21.000 Verpflegstage, sind für die Übergangs- und Urlaubspflege. Doch der Bedarf für Kurzzeitpflege steigt jährlich.

In den nächsten Jahren soll die Kurzzeitpflege deshalb ausgebaut werden, sagt Landesrätin Greti Schmid: Zielvorgabe sei es, dass die Kurzzeitpflege auf etwa fünf Prozent steige und somit deutlich mehr Urlaubs- und Übergangsbetten angeboten werden können.

Kurzzeitpflege ist aufwendiger

Für die Heime bedeutet eine kurzzeitige Pflege mehr Aufwand: Das Personal muss die Biographie erfahren, die Leute und ihre Bedürfnisse kennenlernen. Land und Gemeinden zahlen den Heimen dafür 15 Euro mehr pro Tag.

Bis zu sechs Wochen kann ein „Urlaub von der Pflege“ beantragt werden. Aber gerade in den Sommerferien sollte man beachten, dass Urlaubsbetten bereits frühzeitig gebucht werden sollten, empfiehlt Greti Schmid. Zudem verweist sie auf den Vorarlberger Betreuungspool, der auch sehr kurzfristig eine Betreuungsmöglichkeit anbieten könne.

Wöchentlich werden zirka zehn Langzeitbetten frei

Immer wieder kommt es auch vor, dass Patienten nicht aus dem Krankenhaus entlassen werden können, weil sie kein Pflegebett bekommen. Ein großes Thema sei dies aber nicht, sagt Wolfgang Bohner von der Organisationsentwicklung der Krankenhausbetriebsgesellschaft.

Statistisch gesehen werden in Vorarlberg jede Woche mehr als zehn Langzeitbetten in Pflegeheimen frei - fast immer weil Bewohner sterben, sagt Martin Hebenstreit von der Connexia. Deshalb ändere sich die Situation an der Bettenbörse beinahe täglich.