Vierter Unfall in neuer Tunnelröhre

Am Donnerstag hat sich bereits der vierte Unfall in der am 25. Juni eröffneten Pfändertunnelröhre ereignet. Ein Höchster wurde dabei unbestimmten Grades verletzt. Von Seiten der Asfinag spricht man angesichts der Häufung von einem „bedauerlichen Zufall“.

Ein 75-jähriger Autolenker war am Donnerstag gegen 13.30 Uhr in Fahrtrichtung Deutschland unterwegs, als er auf Höhe Tunnelmitte aus unbekannter Ursache auf die Gegenfahrbahn geriet. In weiterer Folge kollidierte das Fahrzeug mit einem entgegenkommenden Lkw, wurde anschließend wieder auf die Richtungsfahrbahn Deutschland geschleudert und kam an der Tunnelwand zum Stillstand. Der Lenker aus Höchst wurde von den Rettungskräften aus dem total beschädigten Auto geborgen und mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus eingeliefert.

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Im Video zu sehen: Christoph Wanker (Asfinag); Beitrag von Stefan Krobath, Manfred Abel, Markus Felder

Nachfolgender Wagen fuhr auf Lkw auf

Der Lenker des deutschen Lkw, an dem ebenfalls Totalschaden entstand, blieb unverletzt. Ein nachkommender Wagen fuhr leicht auf das Schwerfahrzeug auf, dabei gab es geringfügigen Blechschaden. Nach dem Unfall war der einröhrige Tunnel bis etwa 15.10 Uhr gesperrt, was zu kilometerlangen Staus in beide Richtungen führte. Auch im Stadtgebiet von Bregenz kam der Verkehr zeitweise beinahe zum Erliegen.

Unfallhäufung laut Asfinag „bedauerlicher Zufall“

Es war dies bereits der vierte Unfall im Pfändertunnel seit der Eröffnung der neuen Weströhre am 25. Juni, durch die der Verkehr seither geführt wird. Die über 30 Jahre alte Oströhre wurde für eine auf ein Jahr angesetzte Generalsanierung gesperrt, ehe 2013 erstmals beide Röhren in Betrieb genommen werden sollen.

Die Asfinag spricht im Zusammenhang mit der gehäuften Anzahl an Unfällen in der neuen Tunnelröhre von einem bedauerlichen Zufall, der eher auf die Unkonzentriertheit der Autofahrer, als auf fehlende Sicherheitsstandards zurückzuführen sei. So sei der neue Tunnel mit modernster LED-Technologie hell beleuchtet und alle paar hundert Meter würde ein Schild darauf hinweisen, dass es sich um einen Gegenverkehrstunnel handle, erläutert der Projektverantwortliche Christoph Wanker.

Fehlender „Rumpelstreifen“ bemängelt

Kritiker bemängeln indes, dass „Rumpelstreifen“, die Autofahrer vor Sekundenschlaf warnen sollen, fehlen. Das liege daran, dass die Röhre ein Jahr zweispurig werde, erklärt Wanker. Die gesamte Betonfahrbahn müsse saniert werden. Das bringe Kosten von mehr als fünf Millionen Euro sowie eine neuerliche Sperre von drei Monaten.

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