Raiffeisenbank: Starke Zuwächse im Jahr 2011

Die Raiffeisen Bankengruppe und die Landesbank blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurück. Die Bankengruppe konnte den Gewinn um rund ein Drittel auf rund 67 Millionen Euro steigern. Die Bilanzsumme stieg um vier Prozent auf fast 11 Milliarden Euro.

Die Raiffeisen Bankengruppe Vorarlberg (RBV) hat das Geschäftsjahr 2011 mit einer deutlichen Gewinn-Steigerung abgeschlossen. Der Gewinn wuchs um 32 Prozent auf 67,3 Millionen Euro an, das Betriebsergebnis stieg um 10,2 Prozent von 82,3 auf 90,8 Millionen Euro.

2011 sei für die RBV trotz der Turbulenzen auf den Märkten ein „unspektakulär gutes Jahr“ gewesen, so Vorstandsvorsitzender Wilfried Hopfner, die Vorstände Johannes Ortner und Michael Alge sowie Norbert Baschnegger von der Raiffeisenbank am Bodensee bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag in Bregenz.

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Audio: Beitrag von ORF-Redakteur Peter Metzler

Neue Marktanteile gewonnen

Die Kundeneinlagen wuchsen 2011 um 10 Prozent auf 7,35 Milliarden Euro, damit habe man Marktanteile gewinnen können, so Baschnegger. Die Forderungen an Kunden legten um 2,6 Prozent zu und betrugen zum Jahresabschluss 6,52 Milliarden Euro. An Neukrediten wurden 855 Millionen Euro vergeben. Für 2012 erwarte man, dass die in den ersten vier Monaten zurückhaltende Kreditnachfrage anziehe.

Liquiditätszuwachs, um Kredite vergeben zu können

Raiffeisen-Landeschef Wilfried Hopfner stellte im Rahmen der Bilanzpräsentation die Idee der Genossenschaft dem spekulativen und von den Sparern losgelösten Treiben an den Börsen gegenüber. Leute und Unternehmer aus der Region verbünden sich, um mit gemeinsamen - auch finanziellen - Kräften ein Ziel zu erreichen. Genossenschaften - wie Raiffeisen - seien nicht den Kalkülen von Finanzinvestoren ausgesetzt, damit würden Wirtschaftskreisläufe in der Region unterstützt.

Wachstum sei aber kein Selbstzweck: Man brauche diesen Liquiditätszuwachs, um Kredite vergeben zu können. Denn dadurch werde die Versorgung der Privaten und der Wirtschaft mit ausreichend Krediten gewährleistet. Das Schlagwort der Kreditklemme gäbe es bei der Raiffeisenbank nicht, so Baschnegger.

Währungskrise bescherte turbulentes Jahr

Das Geld der Kunden sei bei Raiffeisen besonders sicher angelegt, sagte der stellvertretende Vorsitzende Johannes Ortner. Mit einem A1-Rating verfüge man über die beste Bewertung in Österreich. Das Jahr 2011 sei schlimmer gewesen, als es in der Bilanz abzulesen sei, befand Vorstandsdirektor Michael Alge. Aufgrund der Währungskrise sei es eines der turbulentesten Jahre seit dem 2. Weltkrieg gewesen. Mitverantwortlich sei dafür der unerwartete Höhenflug des Schweizer Franken. Viele Kunden hätten den Rat befolgt und etwa durch Rückzahlungen das Risiko verringert, sagt Alge.

Straffes Kostenmanagement

Das Jahr 2012 ist nach Angaben von Wilfried Hopfner gut angelaufen, die Prognosen seien zuversichtlich. Das derzeitige Zinsniveau, das nach Ansicht von Hopfer auch weiterhin niedrig bleiben wird, „erhöht natürlich den Druck auf die eigene Gewinn-und-Verlust-Rechnung“. Man müsse lernen, mit den deutlich knapperen Margen zu leben, dazu sei ein straffes Kostenmanagement nötig.