Panne bei Prinzenrettung dementiert

Die Vorarlberger Bergrettung weist Vorwürfe in einem Bericht der deutschen „Bild“-Zeitung zurück, wonach bei der Bergung des niederländischen Prinzen Friso ein Reanimationsgerät im Rettungshubschrauber nicht richtig funktioniert habe.

Laut dem Bericht in der Montagsausgabe der deutschen „Bild“-Zeitung hätten die Akkus des Hilfsgerätes zur Reanimation im Rettungshubschrauber Gallus 1 nicht richtig funktioniert. Der erste Akku sei bereits nach neun Minuten leer gewesen, der Ersatz-Akku nach etwa einer Viertel Stunde.

Marxgut: „Reanimation hat problemlos funktioniert“

Der Sprecher der Vorarlberger Bergrettung, Matthias Marxgut, sagt, der Ersatz-Akku habe solange funktioniert, solange er gebraucht worden sei. Von einer Panne könne keine Rede sein - die Reanimation des Patienten habe die ganze Zeit über problemlos funktioniert.

Die Flugrettung wird in Vorarlberg von der Bergrettung mit den Partnern ÖAMTC und Wucher betrieben. Die Hubschrauber haben ein Hilfsgerät zur Reanimation an Bord - eine Kunststoffplatte mit Brustgurt, die manuelle Herzmassage wird durch rhythmische Kontraktionen des Gurtes unterstützt. Der erste Akku dieses Geräts sei vor dem Abflug des Hubschraubers getauscht worden, erklärt Marxgut.

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Video: Theresia Bilgeri hat mit Matthias Marxgut und Notarzt Christian Flaig gesprochen.

Schriftliche Dokumentation zur Akku-Wartung

Dass die Firma Wucher - wie von der Bild-Zeitung behauptet - vergangenen September vom Hersteller aufgefordert worden sei, die Akkus zu wechseln, kann der Bergrettungssprecher nicht nachvollziehen.

Denn die Geräte gehören der Bergrettung, und die sei nie zum Tausch aufgefordert worden. Zudem sei schriftlich dokumentiert, dass die Akkus jeden Monat vorschriftsmäßig gewartet wurden.

„Es wird oft sehr lange reanimiert“

Den in Foreneinträgen laut gewordenen Vorwürfen, dass man nur darum 50 Minuten lang reanimiert habe, weil man einen Prinzen vor sich hatte, widersprach Marxgut ebenfalls. „Über die Dauer der Reanimationsmaßnahmen entscheidet immer der Notarzt“, sagte der Sprecher. Gerade bei Lawinenopfern, wo durch die Unterkühlung ein Schutz für das Gehirn erhofft werden könne, würden die Maßnahmen häufig sehr lange durchgeführt. Den Rettern sei außerdem zunächst nicht klar gewesen, wer der Verletzte war.

Links :

Friso: „Massive Schäden erlitten“ (vorarlberg.ORF.at, 24.2.2012)