Kein Aufatmen im Bangen um Prinzen

Die Presseabteilung der niederländischen Regierung hat am Sonntagnachmittag mitgeteilt, dass „die Situation von Prinz Johan Friso“ unverändert sei. Er befände sich weiterhin in Gefahr. Eine Prognose werde es erst in einigen Tagen geben.

Nachdem der niederländische Prinz Johan Friso am Freitagmittag in Lech am Arlberg beim Skifahren im freien Gelände von einer Lawine etwa 20 Minuten verschüttet und schließlich nach Reanimation in die Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik eingeliefert worden war, muss nach wie vor um sein Leben gebangt werden. „Die Situation von Prinz Johan Friso ist unverändert. Sein Zustand ist stabil. Er ist weiterhin Gefahr“, stellte die Presseabteilung der niederländischen Regierung Sonntagnachmittag fest.

Beatrix und Mabel waren erneut in Klinik

„Eine Prognose wird man wohl nicht vor einigen Tagen abgeben können“, hieß es laut niederländischer Nachrichtenagentur ANP in der aktuellen Mitteilung weiter.

Beatrix und Mabel

APA/ ROBERT PARIGGER

Königin Beatrix und Friso Frau Mabel beim Verlassen der Uniklinik am Sonntag.

Die niederländische Königin Beatrix und Johan Frisos Frau Mabel waren Sonntagmittag erneut an der Innsbrucker Universitätsklinik eingetroffen, um den verunglückten Prinzen in der Intensivstation zu besuchen. Die beiden Frauen waren schwarz gekleidet und passierten die wartenden Journalisten ohne ein Statement abzugeben.

Nach wie vor in Lebensgefahr

Die Innsbrucker Ärzte hatten von Anfang an erklärt, dass man erst nach einigen Tagen Klarheit darüber bekommen würde, ob Prinz Johan Friso bei dem Lawinenunglück Freitagmittag in Lech bleibende Schäden erlitten hat. Wie Radio Tirol berichtete, habe der Königssohn einen Sauerstoffmangel, aber keine Schäden an inneren Organen erlitten. Welche Schäden das Gehirn genommen hat, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

Frisos Brüder mit Familien in Lech

„Von unserer Seite aus ist derzeit alles gesagt. Der Unfallhergang wurde mehrmals erläutert“, erklärte am Sonntag Pressereferentin Pia Herbst aus dem für Journalisten in Lech am Arlberg eingerichteten Pressezentrum. Sie bat, die Privatsphäre der niederländischen Königsfamilie zu respektieren. Die Familie - Königin Beatrix sowie Johan Frisos Brüder Willem-Alexander und Constantijn mit ihren Gattinnen und Kindern - wohnt weiter in Lech. Sie waren Freitagabend auf dem kleinen Schweizer Flugplatz St. Gallen-Altenrhein angekommen und direkt zum Arlberg weitergereist. Kronprinz Willem-Alexander und seine Frau Maxima gingen am Sonntag skifahren. Begleitet wurden sie von ihren Kindern und den beiden Kindern des Verunglückten.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Nach dem Lawinenunglück ermittelt die Staatsanwaltschaft Feldkirch wegen „fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen“. Es handle sich vorerst um eine routinemäßige Untersuchung, wie sie nach jedem Unfall vorgenommen werde, erklärte die Sicherheitsdirektion Vorarlberg am Samstag auf APA-Anfrage. Wie bzw. von wem das Schneebrett ausgelöst wurde, war vorerst unklar.

Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschte in Lech Lawinenwarnstufe 4 - „groß“ - auf der fünfteiligen Skala. Laut dem Lagebericht der Vorarlberger Landeswarnzentrale konnten Lawinen damit bereits durch geringe Zusatzbelastungen, etwa schon durch einzelne Wintersportler, ausgelöst werden.

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