Caritas hilft mit Energiechecks

Die Caritas Vorarlberg hat seit Herbst rund 40 Stromspar-Checks für einkommensschwache Familien organisiert. Die Leute können lernen, mit einfachen Tipps die Energiekosten zu reduzieren, sagte Projektleiterin Judith Schwald.

Das Thema Energiesparen wird oft nur als technisches oder ökologisches Problem angesehen. Neben diesen zweifellos wichtigen Fragen geht es aber auch immer stärker um die sozialen Auswirkungen der rasanten Entwicklung auf dem Rohstoffmarkt. Die Caritas beschäftigt sich in einem noch jungen Projekt mit dem Thema Energiearmut. Hohe Energiepreise einerseits und ein unachtsames Verbraucherverhalten andererseits treiben viele einkommensschwache Familien an den Rand des finanziellen Ruins.

Energieberater besuchen die Haushalte ==

Jede zehnte Familie in Österreich verdient nicht genug, um mit ihrem Einkommen die wesentlichen Ausgaben wie Miete, Essen oder Bekleidung abdecken zu können. Die Situation in einkommensschwachen Haushalten wird verschärft durch die ständig steigenden Energiepreise. Die Caritas bietet deshalb - gemeinsam mit Energieinstitut und VKW - Stromsparchecks an. Ein Energieberater besucht mit einem Caritas-Mitarbeiter den Haushalt und überprüft den Energieverbrauch. Ein normaler Feldkircher Haushalt zum Beispiel habe einen Verbrauch von ca. 4.500 Kilowattstunden, erklärte Berater Karlheinz Kresser. Häuser, die elektrisch geheizt werden, lägen in der Größenordnung zwischen 12.000 bis 13.000 Kilowattstunden.

Viele Familien leben in alten, schlecht isolierten Häusern ohne Zentralheizung. Deshalb werde dort mit elektrischen Geräten geheizt. Allein dadurch würden die Stromkosten pro Jahr um rund 1.300 Euro in die Höhe getrieben.

„Mit kleinen Verbesserungen Kosten drücken“

Projektleiterin Judith Schwald berichtete, dass ihre Klienten bis zu 1.800 Euro für die Stromrechnung nachzahlen müssen. Die Familien seien damit völlig überfordert. Ziel des Projektes sei es, mit einfachen und kleinen Verbesserungen die Kosten zu drücken. Um 40 Euro pro Monat zum Beispiel. Oft hätten sich die Klieten sehr glücklich gezeigt über diese Summe, da sie gemerkt hätten, dass sie sich mit dem Geld jetzt etwas leisten können, was sie vorher sich nicht leisten konnten, ein Paar Winterschuhe zum Beispiel.

Selbst bei einem einfachen und alltäglichen Vorgang wie dem Kochen von Wasser könnten 40 Prozent eingespart werden, sagte Kresser. Das warme Leitungswasser wird zuerst im Wasserkocher erhitzt und erst dann in den Kochtopf geschüttet. Das Problem sei nämlich, dass wenn man den kalten Topf mit kalten Wasser auf den Herd stellt, die Herdplatte zunächst den Topf und dann das Wasser erhitzen müsse. Bis das Wasser kocht, sei der Energieeinsatz enorm gewesen.

Viele Menschen seien sehr glücklich über diese Tipps gewesen, meinte Schwald. Dieses Wissen werde in den kommenden Jahren immer wichtiger, sagte Projektleiterin Schwald. Während die Einkommenskurve abflacht, steigen die Energiekosten weiter an.