Melander-Fischfarm wurde behördlich geräumt

Die Melander-Fischzuchtanlage des deutschen Unternehmers Hans Raab im benachbarten Oberriet in der Schweiz ist laut SDA am Donnerstag geräumt worden. Die Haltung der Tiere sei illegal gewesen. Raab will nun eine Anzeige einbringen.

Der Fischfarm habe die nötige Wildtier-Haltebewilligung gefehlt, heißt es in einer Mitteilung der St. Galler Staatskanzlei. Die Behörden hatten Raab am 4. November eine Frist gesetzt, um die Fische zu entfernen. Diese Frist lief am Mittwochmittag ungenutzt ab.

Fische wurden abtransportiert

Der Veterinärdienst und Fachleute des Amts für Natur, Jagd und Fischerei transportierten die Fische am Donnerstag ab und brachten sie eine Anlage des Kantons. Dort sollen sie tierschutzgerecht getötet werden.

Raab will Strafanzeige gegen den Kantonstierarzt und den zuständigen Staatsanwalt einbringen und den europäischen Menschengerichtshof in Straßburg einschalten.

Umstrittene Tötungsmethode

Die Melander-Fischfarm ist seit mehreren Jahren umstritten. Nach Ansicht der Behörden wurden die Fische in der Anlage tierschutzwidrig getötet.

Die Melander (Welse), die in der Natur in 27 Grad warmen Flüssen leben, wurden in der Fischfarm in Oberriet auf 10 Grad abgekühlt. Danach wurden sie, noch lebend, in einer Trommel mit Scherbeneis entschleimt und danach getötet.

Das Tierschutzgesetz verlangt eine unmittelbare Betäubung der Tiere, zum Beispiel durch einen Stromstoß. Unter dem Druck der Behörden liesß Raab die Fischzuchtanlage im vergangenen März schließen. Mitte August wurden dann aber wieder Fische gehalten. Die Behörden schritten ein.