Arzt soll Salzlösung als Arznei verkauft haben

Ein Vorarlberger Allgemeinmediziner soll schwerkranken Patienten Kochsalzlösung als Arznei verkauft haben. Ihm wird vorgeworfen, 39 Patienten getäuscht und sich dabei um rund 64.000 Euro unrechtmäßig bereichert zu haben. Seit Montag muss er sich vor Gericht verantworten.

Der Arzt soll laut Anklage zwischen August 2015 und August 2016 Ampullen namens „Powerlight“ verkauft und den Patienten baldige Genesung versprochen haben. Das Produkt, das laut Anklage lediglich aus einer Kochsalzlösung bestand, wurde von dem 69-Jährigen als Heilmittel unter anderem gegen alle Arten von Krebs, HIV, Hepatitis oder auch Malaria angepriesen.

Bei den Käufern soll es sich hauptsächlich um Kranke gehandelt haben, denen die Schulmedizin nicht mehr helfen konnte. Unter den Patienten sollen auch Personen gewesen sein, die aus anderen Bundesländern nach Vorarlberg kamen.

Verteidigung: Mandant von Wirkung überzeugt

In den Augen der Staatsanwaltschaft hat der 69-jährige Angeklagte geschäftsmäßigen schweren Betrug begangen. In ihrer Argumentation stützte sie sich vor allem darauf, dass die Preise für das angebliche Heilmittel nach Schwere der Krankheit gestaffelt waren.

Die Verteidigung betonte, dass ihr Mandant selbst von der Wirkung der Inhaltsstoffe überzeugt war. „Wasser kann programmiert werden“, sagte der angeklagte Vorarlberger vor Gericht. Er habe keine Betrugsabsicht gehabt.

Maximal fünf Jahre Haft

Das Schöffenverfahren vor dem Landesgericht Feldkirch wurde für zehn Verhandlungstage angesetzt. Zum Prozess wurden 51 Zeugen geladen, ob alle kommen, ist fraglich. Viele der Patienten sind bereits verstorben, somit kann einiges nicht mehr geklärt werden. Im Falle eines Schuldspruchs könnte der unbescholtene Mann zu einer Haftstrafe von maximal fünf Jahren Haft verurteilt werden.

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