Laubbläser sind derzeit in aller Ohren

Im Herbst sind die Laubbläser im Dauereinsatz. Doch diese Geräte sind auch höchst umstritten. Vor allem die Lärmbelastung stinkt vielen. Aber auch die Insektenwelt nimmt laut Experten Schaden.

Das Amt für Umwelt des Fürstentums Liechtensteins verweist auf eine Maschinenlärmverordnung und appelliert daher in den frühen Morgenstunden, zur Mittagszeit und auch spät Abends nicht mehr Laub zu blasen. Die Bürger von Ravensburg (D) widerum wollen die Geräte überhaupt verbieten lassen und haben dazu einen Antrag an die Stadtregierung gestellt. Schließlich würden Laubbläser bis zu 110 Dezibel verursachen - das ist lauter als so mancher Presslufthammer - bereits ab 85 Dezibel können Menschen Hörschäden erleiden. In der Stadt Graz wird bereits seit Jahren auf die Laubbläser verzichtet - mehr dazu in Laubbläserverbot zeigte Wirkung (steiermark.ORF.at; 30.9.2015).

Vorarlberger Bauhöfe verzichten ungern

In Vorarlbergs Gemeinden verzichtet man ungern auf Laubbläser: nasses Laub sei für den Straßenverkehr gefährlich, da seien leistungsstarke Bläser unersetzlich, sagt etwa der Feldkircher Bauhofleiter Uwe Bärtsch. Es gebe andernfalls zu wenig Personal um das Laub zu kehren, die Arbeit wäre auch viel teurer. Man verwende Laubbläser aber nur so oft wie notwendig, sagt Bärtsch.

Eine Gefahr für Insekten

Für die Natur, egal ob als Winterplatz etwa für Igel oder als Nahrungsgrundlage für andere Pflanzen, sei das gänzliche Entfernen des Laubes ein immenser Schaden, sagt Klaus Zimmermann von der Inatura. Die Laubbläser würden Windgeschwindigkeiten von 150 bis 200 Stundenkilometern erreichen. Kleine Bodentiere wie Insekten und Asseln würden dann einfach „plattgequetscht“. Sie aber seien gemeinsam mit Bakterien und Pilzen für das Bodenleben verantwortlich.

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