Schweinetransport beobachtet: Aktivist verprügelt

Ein Tierschützer soll in der Nacht auf Montag in Dornbirn von Mitarbeitern eines Schweinetransporters geschlagen und leicht verletzt worden sein. NEOS reagiert entsetzt, die Landwirtschaftskammer hat bereits Maßnahmen gesetzt.

Der 32-jährige Tobias Giesinger vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) beobachtete nach eigenen Angaben zwischen 3.00 Uhr und 4.00 Uhr beim Viehmarktplatz Schoren die Verladung von Schweinen. Plötzlich seien zwei Männer auf ihn zugestürmt, hätten ihn zu Boden gerissen und gleich damit angefangen, auf ihn einzuprügeln. Sie hätten „auch immer wieder gesagt, dass sie mich umbringen werden.“ Giesinger erlitt leichte Verletzungen.

Tierschützer angegriffen

Nachdem der Verein gegen Tierfabriken den Herkunftsschwindel bei Schweinefleisch aufgedeckt hat, liegen nun bei einigen Betroffenen die Nerven blank. In der vergangenen Nacht soll es sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.

„Wir lassen uns nicht einschüchtern“

Hintergrund: Erst vor Kurzem hat eine Anzeige des VGT gegen einen Vorarlberger Unternehmer wegen Verstößen gegen das Tiertransportgesetz für politischen Aufruhr gesorgt. Unter anderem soll der Zwischenhändler falsche Angaben zu Transportzeiten gemacht und Schweine aus deutschen Großbetrieben als Vorarlberger Schweinefleisch verkauft haben.

Nach der Attacke in der Nacht auf Montag erklärte der Verein gegen Tierfabriken (VGT), dass er sich durch solche Übergriffe nicht einschüchtern lasse. Bei Tobias Giesinger handelt es sich um einen Tierschützer, der in Sachen Schweinetransporte in der Vergangenheit bereits mehrfach medial aufgetreten war.

Moosbrugger stellt nächtliche Verladeaktionen ab

NEOS-Tierschutzsprecherin Martina Pointner zeigte sich schockiert: „Das ist skandalös und zeigt, zu welchen Methoden diese Personen offensichtlich bereit sind, um ihre Machenschaften zu vertuschen.“ Insbesondere kritisierte sie Nacht-und-Nebel-Aktionen mit deutschen Schweinen auf dem Boden der Landwirtschaftskammer Vorarlberg.

Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger reagierte in einer Aussendung: „Ich war über diese nächtliche Verladetätigkeit nicht informiert. Nachdem ich jetzt davon durch Medienanfragen erfuhr, habe ich umgehend veranlasst, dass dies auf dem Schorenareal nicht mehr gemacht werden darf." Die Übergriffe auf den Tierschützer verurteilte er aufs Schärfste. Die beiden Tatverdächtigen - 59 und 47 Jahre alt - würden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, heißt es indes von der Polizei.

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