Hitze drosselt Stromerzeugung

Die anhaltende Hitze der vergangenen Wochen hatte auch Auswirkungen auf die Stromerzeugung. Die Zuflüsse der Wasserkraftwerke bringen deutlich weniger Wasser als gewohnt. Bei den Wasserkraftwerken ist deshalb Wassersparen angesagt.

Während die großen Wasserspeicher im Montafon - wie der Lünersee, der Silvretastausee oder der Vermuntsee - durch die Schneeschmelze genügend Wasser haben, schaut es bei den kleineren Kraftwerken weniger gut aus, so Hagen Schmöller von der Illwerke/VKW-Gruppe. Die kleineren Kraftwerke sind derzeit nur wenig in Betrieb, an manchen Tagen sogar gar nicht, sagt Schmöller. Das hänge vom einzelnen Tag ab. Bei viel Sonne und Wind - also wenn Windkraft und Photovoltaik-Anlagen voll im Einsatz sind - wird das Wasser in den Kraftwerken gespart. Allerdings hätten Photovoltaikanlagen bei großer Hitze eine geringere Leistung.

Auf der anderen Seite steige bei Hitze die Nachfrage nach Strom, sagt Schmöller, denn dann werde Strom für Klimaanlagen oder anderen Kühlbedarf dringend benötigt. Sollte es noch mehr solche Hitzeperioden geben, spielt im August dann auch die Gletscherschmelze eine große Rolle, so Schmöller. Momentan ist Wasser an manchen Orten jedoch Mangelware: Wenn der Juli weitergehe wie bisher, erwarte man etwa 20 Prozent weniger Zuflüsse als in einem normalen Jahr.

Juli einer der wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn

Der heurige Juli zählt zu den wärmsten in der Wetteraufzeichnung. In Bregenz wurden laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik bereits sieben Tropentage gezählt, normalerweise sind es etwa zwei. Und auch die Tagestemperaturen liegen diesen Monat im Schnitt fünf Grad über den langjährigen Vergleichswerten.

In Bregenz wurden bis 22. Juli 27,3 mm Niederschlag gemessen, die mittlere Niederschlagssumme beträgt für den Juli 191 mm. Der Juli 2015 scheint sich in Bregenz an die dritte Stelle der trockensten Monate seit 1870 zu reihen.