Hypo leistet 100-Millionen-Beitrag selbst

Die Landes- und Hypothekenbank Vorarlberg (Hypo Vorarlberg) wird jene 100 Millionen Euro, die zunächst fällig werden, um die Liquidität der Pfandbriefstelle sicherstellen zu können, aus eigenen Mitteln bestreiten. Das Land leistet keine Zahlungen.

Das Land Vorarlberg, Mehrheitseigentümer der Hypo Vorarlberg, sehe vorerst keinen Anlass für Zahlungen, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Freitag gegenüber der APA. Der Aufsichtsrat der Hypo habe einen entsprechenden Beschluss einstimmig gefällt, sagte sowohl Wallner, Finanzreferent der Landesregierung und Eigentümervertreter der Hypo, als auch die Bank selbst. Auch die deutschen Partner sind demnach einverstanden mit dieser Lösung.

In der vergangenen Woche hatte Wallner die Hypo Vorarlberg im Landtag als „kerngesundes Unternehmen“ bezeichnet. Als solches stelle es für sie kein Problem dar, die zunächst anfallenden 100 Millionen Euro selbst aufzubringen. Das Land vertritt generell den Standpunkt, dass man erst dann einspringen müsse, wenn das Geldinstitut zahlungsunfähig werden sollte. Bei der Hypo selbst wollte man sich am Freitag noch nicht weiter äußern. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2014 werde man mehr zu der Thematik sagen.

Grahamer: „Geht nicht an die Substanz“

Vor zwei Wochen hatte der Vorstandsvorsitzende der Hypo, Michael Grahammer, erklärt, dass die nun anfallenden 100 Millionen Euro nicht an die Pfandbriefstelle überwiesen werden müssten, sondern lediglich die entsprechende Liquidität bereitgestellt werden müsse. Die Beträge seien verkraftbar, schließlich verfüge die Hypo über Geldmittel in der Höhe von mehreren Milliarden Euro - mehr dazu in „Heta-Haftung geht nicht an Substanz“.

Nachdem die Finanzmarktaufsicht die Zahlungen der Heta, Abbaueinheit der Kärntner Hypo, mit einem Moratorium belegt hat, müssen die anderen Landes-Hypos und als deren Garantiegeber die Bundesländer über die Pfandbriefstelle einspringen. Bis Mai 2016 geht es um 800 Millionen Euro, insgesamt um 1,2 Milliarden Euro. Die Hypo Vorarlberg ist seit 1996 eine Aktiengesellschaft, an der das Land Vorarlberg über die Vorarlberger Landesbank-Holding 76,03 Prozent der Stammaktien hält. Ein Bankenkonsortium aus Baden-Württemberg hält die restlichen 23,97 Prozent.