Hopfner hat Verständnis für „Hypo-Entscheidung“

Das Finanzministerium hat am Sonntag entschieden, kein weiteres Geld in die Hypo-„Bad Bank“ Heta zu geben. Der Vorarlberger Bankensprecher, Wilfried Hopfner, kann diese Entscheidung zu einem gewissen Maße nachvollziehen.

Seit 1. Jänner 2015 sei es gesetzlich möglich, eine Bank in eine geordnete Insolvenz zu schicken. Mit der Heta werde nun die erste Bank gemeinsam mit der Aufsicht in diesen Abwicklungsmodus kommen, sagt Hopfner im Vorarlberg-heute-Interview. Er verstehe in gewissem Maße die Bundesregierung, dass sie nicht weiter Steuergelder in die Heta pumpen wolle. Es sei der Bevölkerung nicht mehr zumutbar, für diesen immensen Schaden zu haften. Aus Bankensicht sei es natürlich ein Imageschaden, wenn eine Bank in Insolvenz gehe.

Für die Bevölkerung sei die ganze Sache schwer verständlich. Vor allem, dass nicht genau gesagt werden könne, wie hoch die Schulden der Heta seien. Ein Grund dafür ist laut Hopfner, dass die Aktiva einer Bank schwierig zu beurteilen sind. Die Aktiva einer Bank bestehen nämlich aus den langfristigen Kreditforderungen an Kunden. Wie hoch die Aktiva einer Bank wirklich seien, könne man erst dann wirklich sagen, wenn die Kreditnehmer ihre Kredite zurückbezahlt haben, so Hopfner.

Vorarlberger Anleger betroffen

Auch in Vorarlberg dürften Gläubiger von der Entscheidung betroffen sein. Klarerweise gebe es keine Liste der Gläubiger, so Hopfner, sondern nur eine Liste der betroffenen Papiere. Jeder Gläubiger müsse jetzt selbst überprüfen, ob er in solche Papiere investiert habe. Erst in den nächsten Tagen und Wochen werde sich herausstellen, ob es zum „Haircut“ komme oder die Papiere getilgt werden. Jetzt gebe es erst ein Moratorium, „wie das dann konkret weitergeht, das lässt sich noch nicht ganz genau sagen.“

FMA verhängte Zahlungsstopp

Nachdem sich im Zuge der Wertberichtigung ein weiteres Milliardenloch bei der Heta aufgetan hatte, gab das Finanzministerium am Sonntag bekannt, kein weiteres Geld zur Verfügung zu stellen. Die Heta wurde unter die Aufsicht der Finanzmarktaufsicht (FMA) gestellt. Die verhängte ihrerseits ein Zahlungsmoratorium auf bestimmte Papiere bis Mai 2016 aus - mehr dazu in "Hypo-„Bad Bank" unter Kuratel“.