Schrunser wehren sich gegen Abriss eines Stalls

Kommende Woche soll in Schruns neben zwei anderen älteren Häusern das Stallgebäude beim Josefsheim abgebrochen werden. Während zahlreiche Schrunser den Abbruch heftig kritisieren und sich um die Kulturlandschaft im Ort sorgen, sieht der Bürgermeister einen großen Vorteil für die Marktgemeinde.

Das Josefsheim selbst steht unter Denkmalschutz, das angrenzende Stallgebäude nicht. In einem offenen Brief appellieren Abriss-Gegner an den Schrunser Bürgermeister, das Stallgebäude stehen zu lassen. Es sei ein Kulturerbe und wertvoll für die Identifikation von Schruns, sagt Mitunterzeichner Michael Kasper.

Auch Bürgermeister Karl Hueber schätzt das Stallgebäude, aber aus wirtschaftlicher Sicht sei der Abbruch nötig, sagt er: Im kommenden Jahr soll ein Verwaltungsgebäude auf dem Platz errichtet werden - mehrere Firmen ziehen ein, das bedeute 50 neue Arbeitsplätze für Schruns. Das sei enorm wichtig nach den letzten Abgängen, so Hueber.

Offener Brief

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Hinter dem raschen Abriss wittern die Gegner, dass damit dem Snowboard-Weltcup-Opening Anfang Dezember mehr Platz gemacht werden soll. Laut Hueber hat der Termin vielmehr praktische Gründe. Da für den Abriss des ehemaligen Altersheimes und des Isolierhauses ohnehin Bagger auffahren, könnte man alle drei gleichzeitig abbrechen.