25 Prozent mehr Arbeitslose mit Behinderung

In Vorarlberg haben es 378 Menschen besonders schwer, einen Job zu finden. Sie sind Jobsuchende mit einer körperlichen oder seelischen Behinderung. Wenn man der AMS-Statistik folgt, ist die Arbeitslosigkeit unter ihnen im letzten Jahr geradezu explodiert.

Die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderung ist in einem Jahr um 25 Prozent gestiegen. Dafür gibt es zwei Erklärungen: Einerseits werden weniger Invaliditätspensionen zuerkannt, das erhöht die Zahl der Jobsuchenden. Andererseits scheint die Bereitschaft von Unternehmen, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, ziemlich gebremst.

Ausgleichszahlungen statt Einstellung

Pro 25 Mitarbeiter ist laut Gesetz ein Mitarbeiter mit Behinderung einzustellen. 700 Unternehmen kamen dieser Beschäftigungspflicht gar nicht oder nur teilweise nach. Die Unternehmen entledigen sich ihrer Beschäftigungspflicht durch Ausgleichzahlungen. Fast jeder dritte Betrieb wählt die Ausgleichstaxe. Laut Sozialministerium-Service haben dagegen vor allem Klein- und Mittelbetriebe ein offenes Ohr für Menschen mit Behinderung.

Geduld in den Betrieben nimmt ab

Im letzten Jahr waren es in Vorarlberg 6,5 Millionen Euro, die die Betriebe insgesamt an Ausgleichszahlungen gezahlt haben. Die Summe steige leicht. Peter Ammann vom Sozialministerium-Service erklärt dies damit, dass der Zeitdruck und die Automatisierung in den Betrieben zunehmen, die Geduld hingegen abnimmt.

Mit den 6,5 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfond werden unterstützende Maßnahmen für Menschen mit Behinderung und Betriebe, die solche beschäftigen, finanziert: Etwa eine verlängerte Lehre, eine Arbeitsassistenz für Erwachsene oder ein Lohnkostenzuschuss bis maximal 450 Euro.

252 Betriebe erfüllen die Beschäftigungspflicht zur Gänze.

Link:

Arbeitslosigkeit betrifft vor allem Geringqualifizierte (01.08.14, vorarlberg.ORF.at)