Rinder-TBC: Fünf Betriebe sind vorläufig gesperrt
Die Verdachtsfälle würden schon seit letzter Woche bestehen, am Donnerstag sei nun der positive Bescheid des Schnelltests eingelangt, so Greber. Nun werde die sogenannte Kulturmethode angewandt, um den TBC-Erreger nachweisen zu können. Bis endgültig Gewissheit vorliegt, werde es mehrere Wochen dauern.
Abklärung dauert mehrere Wochen
Die beiden betroffenen Betriebe in Bartholomäberg im Montafon bleiben bis zur endgültigen Abklärung in etwa acht Wochen vorläufig gesperrt. Zudem sind nach Angaben von Greber auch drei Betriebe im Klostertal derzeit vorläufig gesperrt.
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Im Video zu sehen: Norbert Greber (Landesveterinär), Egon Schneider (Landwirt), Imelda Neuhauser (Landwirtin aus Dalaas), Willi Erhard (Landwirt aus dem Silbertal), Hubert Schatz (Wildbiologe, Amt der Vorarlberger Landesregierung), Stefan Bitschnau (Braz), Hubert Malin (Alpgrundbesitzer und Jäger), Manfred Vonbank (Jagdaufseher Klostertal), Josef Moosbrugger (Präsident der Landwirtschaftskammer), Stefan Bitschnau (Braz); Beitrag von Bruno Schratzer, Götz Wagner, Erwin Greußing
Probleme für die Alpwirtschaft
Vorarlberg kämpft seit längerem gegen die anzeigepflichtige Tierseuche. Um die Ansteckungsgefahr durch Wildtiere auf den Almen zu minimieren, hat das Land zudem die Abschussquoten bei Rotwild erhöht.
Probleme bereitet die Situation auch den Alpbesitzern, da Schweizer und Liechtensteiner Behörden die dortigen Bauern wegen der Rinder-TBC dazu anhalten, ihre Tiere nicht mehr in Vorarlberg zu sömmern.
Gemeinsames Vorgehen von Jägern und Landwirten
Die Verunsicherung bei den Vorarlberger Landwirten und Alpbesitzern ist gestiegen. Das zeigte sich Donnerstagabend bei einer Informationsveranstaltung der Landwirtschaftskammer in Innerbraz.
ORF
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Audio: Beitrag von ORF-Redakteur Bruno Schratzer zur TBC-Informationsveranstaltung in Innerbraz
Dabei wurde deutlich, dass im Kampf gegen die Verbreitung von Rinder-TBC ein gemeinsames Vorgehen von Jagdpächtern, Alp- und Maisäßbesitzern gefragt ist, so Wildökologe Hubert Schatz gegenüber dem ORF. Wenn Alp- und Landbewirtschafter keine Rücksicht auf die Jäger nehmen, werde der Jäger seine Abschüsse nicht tätigen können. Umgekehrt müsse der Jäger dazu schauen, dass der Wildbestand reduziert werde, ansonsten werde sich das Problem nicht lösen lassen, so Schatz.
Im hinteren Silber- und Klostertal sei die Einsicht, dass nur gemeinsam gegen TBC vorgegangen werden kann, gegeben, sagt Jagdaufseher Manfred Vonbank. Man habe Landwirte und Jäger an einen Tisch gebracht und eine „Super-Basis“ aufgebaut.
Moosbrugger: Klares Konzept gemeinsam umsetzen
Damit könne der am Donnerstag präsentierte Maßnahmenkatalog rasch umgesetzt werden, freut sich Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger. Ihn überzeuge vor allem auch das klare Bekenntnis, das von der Jägerschaft gekommen sei. Sie sei sich ihrer Verantwortung bewusst und würde die Maßnahmen mittragen.
Kernelement sei aus seiner Sicht, dass es ein klares Konzept gibt, so Moosbrugger. Dieses beinhalte vereinbarte Maßnahmen mit der Jägerschaft, eine Erhöhung der Abschusszahlen, eine flächendeckende Untersuchung und Vereinbarungen darüber, wie der Alpbetrieb im Sommer funktionieren kann. Miteinander zu reden und gemeinsam Maßnahmen umzusetzen schaffe Vertrauen, ist Moosbruger überzeugt.
Link:
- TBC: Alpbesitzer gegen höhere Abschussquoten (vorarlberg.ORF.at; 9.2.2014)
- Rinder-TBC: Welche Maßnahmen sind sinnvoll? (vorarlberg.ORF.at; 5.2.2014)