Mehrbelastungen für Rotes Kreuz

Die Schließung von einigen Abteilungen an den Vorarlberger Spitälern führte dazu, dass das Rote Kreuz jetzt deutlich mehr Aufwand für die Krankentransporte habe, sagte Rot-Kreuz Chef Roland Gozzi. Das Geld sei allerdings nicht mehr geworden.

Im Vorarlberger Gesundheitswesen hat sich in den vergangenen Jahren viel getan: Das Rehazentrum in Schruns wurde eröffnet, von Bludenz wurden Abteilungen nach Feldkirch verlagert und Schwerpunkt-Stationen wurden gebildet. Für die Patienten bedeute das mehr Qualität in der medizinischen Versorgung, sagen Gesundheitspolitiker. Für das Rote Kreuz hingegen bedeutet es einen erheblichen Mehraufwand.

Zahl der Fahrten ist gestiegen

Durch die Schließung der Abteilungen Kinder, Unfall und Urologie am Krankenhaus Bludenz brauche es jede Nacht vier zusätzliche Kranken-Transporte nach Feldkirch, sagte Rot-Kreuz Chef Roland Gozzi. 60 Zusatzfahrten im Monat gebe es allein seit der Eröffnung der Reha Schruns. Die Wege seien länger geworden, die Zahl der Fahrten sei gestiegen, so Gozzi. Dadurch sei es immer schwieriger, Freiwillige für die Nachtschichten unter der Woche zu gewinnen. Am Wochenende sei es dagegen noch sehr leicht, die Dienste zu besetzen. Daher habe das Rote Kreuz inzwischen damit angefangen, zum Beispiel in Bregenz und in Bludenz in der Nacht Krankentransportfahrzeuge mit Zivildienern zu besetzen, erklärte Gozzi, um die Transporte zwischen den Krankenhäusern abzudecken. Gewisse Dienstleistungen würden nicht mehr in jedem Krankenhaus angeboten, so Gozzi.

„Viele Fahrten nicht gerechtfertigt“

Das Problem für das Rote Kreuz: die Arbeit ist mehr geworden, nicht aber das Geld. Deshalb sei es besonders schmerzlich, dass von den rund 90.000 Fahrten im Jahr 10.000 nicht gerechtfertigt seien, sagt Gozzi. Diese Patienten könnten sich ohne weiteres privat organisieren, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder ein Taxi nehmen. Gozzi begründet das einerseits mit dem Anspruchsdenken der Patienten - ein Teil der Verantwortung liege aber auch bei den Ärzten, so Gozzi. Jeder Patient, der in der Praxis oder in einer Ordination sage, dass er mit dem Roten Kreuz transportiert werden wolle, bekomme von einer Mitarbeiterin einen Transport organisiert. Das sei weder dem Roten Kreuz noch den Sozialversicherungen recht. So lange man jedoch alles zum gleichen Preis bekomme, sei man nicht so wirklich daran interessiert, dies einzudämmen, erläuterte Gozzi.

Gespräche mit Sozialversicherung und Politik seien bereits am Laufen, so Gozzi. Es werde jedoch mehr Geld benötigt, um Spitzenzeiten mit Berufspersonal abzudecken zu können.