Vorarlberger sind Sparmeister

Mit 194 Euro monatlich sparen die Vorarlberger noch mehr als 2011. Sie zählen gemeinsam mit den Oberösterreichern zu den österreichischen Sparmeistern. Dies besagt eine IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen.

Mit monatlichen Ersparnissen von knapp 200 Euro - 70 Euro mehr als vor der Finanzkrise - liegen die Vorarlberger wieder österreichweit im Spitzenfeld. Im Vergleich dazu wird in Österreich im Schnitt nur 170 Euro gespart. Die Sparquote stabilisiert sich aktuell bei 8,4 Prozent. Im Vergleichszeitraum 2011 lag sie bei 8,1 Prozent.

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Im Video zu sehen: Werner Böhler (Sprecher Vlbg. Sparkassen), Sonja Dollinger (Dornbirn), Simone Metzler (Dornbirn); Beitrag von Manfred Hämmerlem, Direktor HAK Bregenz; Beitrag von Elke Joham|Holger Weitze, Christina Lachner

Trend zu sicheren Veranlagungen

Sieben von zehn Vorarlbergern halten Sparen für wichtig - und das trotz sinkender Zinsen. Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, kann einen Trend hin zu sicheren Veranlagungen bestätigen. Die Menschen seien seit 2008 und den Jahren danach sehr stark auf Sicherheit aus.

Sparbuch beliebteste Saprform

Sparbuch und -karte sind mit knapp 80 Prozent die gefragteste Sparform. Gestiegen ist auch das Interesse an der staatlichen Pensionsvorsorge. Trotzdem muss aus Sicht der Banken das Sparen angekurbelt werden, damit das Einlagegeld erhöht werden kann.

Erreichen will man dies mit neuartigen Smartphone-Apps wie dem Rundungssparen. Solche Sparer ereichen ihr Sparziel, wenn sie bei Bankomatzahlungen die Differenz bis zu maximal 15 Euro automatisch auf ihr Sparkonto überweisen lassen.

Angst vor Inflation so hoch wie noch nie

Gestiegen ist in Vorarlberg die Angst vor der Inflation - sie ist lautder Studie des Institut für Markt- und Sozialanalysen (IMAS) so hoch wie nie: Drei Viertel befürchten, dass ihr Geld in Zukunft weniger wert sein könnte. 2006 bewegte dieses Thema nur ein Viertel der Befragten.

Mehr Finanzbildung als notwendig erachtet

Nur mehr 38 Prozent der Vorarlberger geben an, stark auf ihren Bankberater zu hören. 2011 waren es noch 49 Prozent. Gleichzeitig meint mehr als die Hälfte der Befragten, dass sie über nicht allzu viel Finanzwissen zu verfügen.

Eine Ursache für dieses Defizit könnte sein, dass Gelderziehung zu wenig in den Lehrplänen von Österreichs Schulen verankert ist: 15 Prozent der Befragten vertreten die Meinung, dass der an den Schulen vermittelte Lehrstoff zu Wirtschaftsthemen nicht ausreicht. Und das fordert auch Manfred Hämmerle, Direktor der HAK Bregenz: „Wirtschaftswissen ist heute ein wesentlicher Teil der Allgemeinbildung. Über ein Pflichtfach Wirtschaft muss - zumindest in allen Oberstufenformen - ernsthaft nachgedacht werden.“

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