Keine Ersparnis trotz Kunstschneereduktion

Vorarlbergs Skigebiete konnten die Beschneiung heuer um bis zu drei Viertel reduzieren. Dies brachte zwar eine Ersparnis, jedoch kam es zu einer Verlagerung der Kosten: So war etwa die Präparierung der Pisten wegen des vielen Schnees teurer.

300.000 Kubikmeter Kunstschnee haben die Skilifte Lech heuer produziert. Das entspricht zwar rund 30.000 LKW-Ladungen, dennoch waren es zwei Drittel weniger als im Jahr davor.

Rechnet man mit sechs Euro Gesamtkosten pro Kubikmeter, entspricht das einer theoretischen Ersparnis von 2,8 Millionen Euro. Allerdings: gewisse Ausgaben - etwa für das Personal - bleiben fix, sagt Christoph Pfefferkorn von den Skiliften Lech. Zudem sei der zu Saisonbeginn nötige Kunstschnee wegen der milden Temperaturen deutlich aufwändiger und teurer zu produzieren gewesen.

Vor- und Nachteile halten sich die Waage

Für Wolfgang Beck, Obmann der Seilbahner und Geschäftsführer der Seilbahnen Damüls, wiegen sich Vor- und Nachteile des vielen Schnees fast gänzlich auf. Fakt sei, dass man sich rein nur die Stromkosten erspare, wenn die Maschinen nicht laufen - das seien in Damüls rund 300 Stunden, was eine Ersparnis von 30.000 Euro ausmache. Die Instandhaltung der Kanonen jedoch sei teilweise sehr aufwändig. Von einer Ersparnis sei defacto nichts zu spüren, bilanziert Beck.

Viel Schnee brachte auch Einbußen

Neben dem ständig neuen Ausgraben und wieder Aufstellen der Schneekanonen ging auch die Pistenpräparierung ordentlich ins Geld. Der viele Schnee war auch im Skigebiet Silvretta-Montafon Freud und Leid zugleich, sagt Projektleiter Martin Oberhammer. So habe man heuer zwar mit einer halben Million Kubikmeter Kunstschnee nur die Hälfte bis ein Drittel von dem produziert, was in anderen Wintern üblich sei. Jedoch habe der schneereiche Winter höhere Kosten für die Pistenpräparierung gebracht - vor allem um Weihnachten herum. Außerdem standen einige Bahnen an manchen Tagen still - einen Tag lang sei sogar fast das ganze Skigebiet gesperrt gewesen.

Zürs: „Pistenarbeit“ kam teurer

Nur halb so viel Kunstschnee wie im Vorjahr kam diesen Winter in Zürs aus den 180 Schneelanzen. Theoretische Ersparnis: eineinhalb Millionen Euro. Allerdings will auch Betriebsleiter Richard Ladstätter das Geld im Budget nicht zur Gänze auf der Haben-Seite verbuchen. Die „Pistenarbeit“ sei teurer gekommen. Im Vergleich zum Vorjahr werde man aber dennoch positiv aussteigen.