Ernährungsexpertin sieht Stevia „nur als Ergänzung“

Die Firma Rauch in Rankweil setzt als eine der ersten Lebensmittelfirmen österreichweit den natürlichen Süßstoff Stevia ein. Das Süßungsmittel gilt als kalorienarm - Ernährungsexpertin Angelika Stöckler sieht Stevia aber nur als Ergänzung.

Stevia könne Zucker aber nicht ganz ersetzen, sagt Stöckler, da es einen bitteren Beigeschmack habe. Sobald zu viel Stevia verwendet werde, schmecke es bitter. Pro Tag dürfen außerdem nur 0,25 Gramm Stevia zu sich genommen werden. Daher müsse man auch weiterhin bei einer gesunden Ernährung darauf achten, dass man nicht zu viel Zucker verwendet.

300 Mal süßer als Zucker

Die Blätter der Stevia-Pflanze - auch Honigkraut genannt - liefern das Ausgangsmaterial für den Süßstoff Stevia. Seit Anfang Jänner füllt der Fruchtsafthersteller Rauch Grüntee-Getränke mit dem neuen Süßungsmittel ab. Getränke mit Stevia gesüßt haben weniger Kalorien als jene in denen nur Zucker verwendet wird. Da Stevia 300 Mal süßer als Zucker sei, habe es lange gedauert, die richtige Rezeptur zu finden, sagt der Marketingleiter von Rauch, Erich Teufel. Außerdem habe Stevia einen bitteren Beigeschmack, den man zuerst in den Griff bekommen musste, zwei Jahre lang wurde getestet.

Stevia ist vergleichbar mit den gängigen Süßstoffen Aspartam oder Saccharin - beides Produkte aus dem Chemielabor. Auch Stevia muss chemisch behandelt werden, aber der Ausgangsstoff ist natürlich.

Ein Kilo kostet 300 Euro

Billig ist Stevia nicht - ein Kilogramm kostet bis zu 300 Euro. Trotzdem dürfte Stevia bei den Konsumenten ankommen - erste Tabletten-Spender sind schon erhältlich.