Streit um Skigebietsverbindung in Balderschwang

Der Streit um eine Skigebietsverbindung in Balderschwang zieht immer größere Kreise. Was die Betreiber als Qualitäts-verbesserung bezeichnen, ist für die Gegner ein Präzedenzfall für die weitere Erschließung der bayerischen Alpen.

Die bayerischen Naturschutzverbände und der Alpenverein laufen Sturm gegen ein Projekt, dass die Skigebiete von Balderschwang und Obermaiselstein gleich hinter der deutschen Grenze bei Hittisau verbinden soll. Kern des Anstoßes ist der geplante Ersatz des Riedberger Horn-Sessellifts durch eine mehr als doppelt so lange Gondelbahn, von der aus man in das Skigebiet Grasgehren an der Riedbergpass-Straße gelangt. Der Rückweg soll über eine neue Piste führen.

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Streit um Skigebietsverbindung

Die Gemeinde Balderschwang will ihr Skigebiet mit der Nachbarsgemeinde verbinden. Naturschützer erheben heftige Einwende.

Bayrische Staatsregierung unterstützt das Projekt

Bahn und Piste queren aber die Schutzzone C des bayerischen Alpenplanes, in der neue Erschließungen verboten sind. Die bayerische Staatsregierung hat Verständnis für den Wunsch der Gemeinde Balderschwang nach einer Qualitätsverbesserung ihres Skigebiets und will den Alpenplan entsprechend ändern. Immerhin hat eine große Mehrheit der beiden betroffenen Gemeinden in einer Volksbefragung für das Projekt gestimmt, heißt es bei der bayrischen Staatsregierung. Eine Veränderung des Alpenplanes und damit die Bewilligung des Projektes wird daher angestrebt.

Umweltverbände wollen alle Instanzen durchlaufen

Doch die Umweltverbände wollen diese Entscheidung nicht akzeptieren, es gehe generell um den Schutz der Alpen. So handle es sich dabei unter anderem auch um den Lebensraum einer Kolonie von Birkhühnern, die streng geschützt sind, heißt es bei Vogelschützern. Die Naturschutzverbände haben bereits angekündigt, um das Projekt zu verhindern, werden notfalls alle Instanzen durchlaufen, auch wenn das Jahre dauern könnte. Für den ehrenamtlichen Bürgermeister Konrad Kienle steht dadurch jedoch die Zukunft des gesamtes Dorfes auf dem Spiel. Die Skigebietsvergrößerung sei dringend nötig.